...
expand all
   
 
  Schweiz (6.05-)
 
 
  Med (4.05-06.05)
 
 
  Red Sea (2.05-4.05)
 
 
  Indic (8.04-2.05)
 
 

Ashmore Reef

  schnelle Lady
  Mückenschutz
  Regenzeit
  Pünktlichkeit
  Robinsonade
  Down Wind
  Alltag auf See
  BIOT
  mein Ausflug
  Schwimmhäute
  Frischprodukte
  Triathlon
  Seebeben
  Vier Geburtstage
  Aufbruch
  Vergessen Sie...
  Ärzteteam
  Male'
  Nordwärts
  Kurs 300°
 
  Australia (6.04-8.04)
 
 
  North NZ (12.03-5.04)
 
 
  Tonga (9-11.03)
 
 
  Samoa (7-9.03)
 
 
  Line Islands (5-7.03)
 
 
  Hawai'i (11.02-5.03)
 
  Oahu (10.02)
 
Maui (9.02)
 
  Molokai (8.02)
 
  Lanai (8.02)
 
  Oahu (5-7.02)
 
 
  Flugreise (5.02)
   
  Abschied (5.02)
   
  Vorbereitung
   
 
   

08.10. - 09.10.2004

 
Das Dingi liegt tief im Wasser, als ich mir ein Plätzchen zwischen Kisten, Matten, Schlafsäcken und Zelt suche. Auch ich habe meinen Rucksack für unseren Ausflug gepackt. Göttis Taschenlampe fehlt natürlich nicht. Man kann nie wissen… Das Segel ist gehisst. Papa hat die Schote vom Segel in der einen und die Ruderpinne in der anderen Hand. Mama löst das Tau auf PANGAEA und springt elegant zu uns hinein. Sina kuschelt sich zu ihr. Sie hat es nicht gern, wenn unser Boot schaukelt. Der Wind erfasst das blau/weiss gestreifte Segel und der dünne Masten biegt sich fürchterlich. Wir rauschen durchs Wasser, unserer kleinen Insel entgegen. Ich habe Angst, dass das Wasser zu mir herein schwappt, denn das Bananaboot krängt so stark.
Für einmal interessieren mich die Korallenstöcke und dunklen Schatten nicht, die wir überfahren. Nur wenn es zu seicht wird, die Seitenschwerter den Grund berühren und es zu holpern beginnt, lasse ich mich ablenken. Ich habe nur Augen für unser Ziel: Eine schmale, halbmondförmige und strahlend weisse Landzunge kommt uns immer näher. Ich freue mich, auf ihr herum zu springen und mich ins warme Wasser fallen zu lassen. Jetzt sind wir nur noch wenige Meter entfernt. Das Dingi fährt auf den Sand und ich springe geschwind hinaus. Das lange Tau nehme ich auch gleich mit und ziehe mit aller Kraft daran, damit das Dingi nicht davon treibt. Jetzt sind meine zwei Schwestern auch auf dem Trockenen. Währenddem Mama und Papa unser Beiboot auf den Strand hieven, ziehen wir die Schwimmwesten aus.
Ich will zusammen mit Noemi sofort ins Wasser. Doch Mama sagt: Zuerst die Arbeit, dann das Vergnügen. Ich protestiere, aber Mama bleibt stur. Papa ist dabei, das Dingi auszuladen und die Sachen an einen schattigen Platz zu stellen. Also helfen ich mit und packe eine der kleinen Kisten. Mmh, was hat es denn da feines drin? Mama hat leckere Sachen zum Schmausen eingepackt. Wir müssen ein paar Mal laufen, bis alles am neuen Ort ist.
An einem gut durchlüfteten Platz hat Papa begonnen den Strand von Palmwedeln, Steinen und Kokosnüssen zu säubern. Danach macht er mit einem Brett die Fläche ganz eben. Hier soll unser Zelt zu stehen kommen. Im Gegensatz zu unserem letzen Campingplatz an der Hot Water Beach in New Zealand, ist es hier ein Leichtes, die Heringe in den Boden zu stecken. Werden wir wohl alle wieder finden, oder versteckt sich einer im feinen Sand und bleibt zurück? Das Zelt steht. Ich will schnell hinein schlüpfen, doch Papa hält mich zurück. Zuerst legt er Palmwedel vor den Eingang und stellt ein Becken mit Wasser daneben. Diese Sachen sollen den gröbsten Sand davon abhalten, ins Zelt zu wandern. Jetzt ist es so weit. Schnell reserviere ich mir die linke, hintere Ecke des Zeltes, indem ich meinen Rucksack ausräume und die Sachen ins kleine Netz stecke.
Wer ausser uns wohnt wohl noch auf dieser kleinen Insel? Ich bin neugierig und möchte auf Entdeckungstour gehen. Alleine getraue ich mich aber nicht. Sind alle Arbeiten erledigt? Vor dem Zelt haben Mama und Papa ein Loch in den Sand gegraben und viel Holz daneben aufgeschichtet. Sie scheinen zufrieden mit unserem Zeltplatz zu sein. „Komm Noemi, wir gehen um die Insel!" Ich nehme meinen roten Kessel bei der Hand und marschiere mit Noemi los. Sina trottet hinter uns her. Mama und Papa brauchen natürlich wieder etwas länger.
Wir laufen ganz nahe am Wasser und immer wieder umspült eine Welle unsere Füsse. Das kitzelt so herrlich. Ich schaue den Wellen zu, wie sie über die seichte Sandbank auf uns zu rollen. War das nicht die schwarze, spitze Flosse eines Haifisches? Schon ist sie wieder verschwunden. Wir wandern weiter um die Insel herum. Unser Zelt ist nicht mehr zu sehen. Diverse Baumskelette liegen auf dem Strand. Schnell klettere ich von einem Ast zum nächsten in die Höhe. Mama und Papa kommen um die Strandbiegung geschlendert und machen grosse Augen, als sie mich Hoch oben entdecken. Sind die Äste nicht etwas morsch, will Mama wissen? „Nein, soll ich noch höher klettern?" Die Aussicht ist wunderschön, doch ich muss ja auch wieder hinunter, also doch nicht mehr höher. Gelblich leuchten die Korallenstöcke im dunklen Wasser und weiter draussen brechen sich die Wellen am Aussenriff.
Es ist unglaublich, was es im Sand alles zu finden gibt. Mein kleiner roter Kessel wird immer schwerer von all den Fundstücken. Es chriblet und chrablet lustig in ihm, denn ich habe viele Krebse gefunden, die ein Schneckenhaus auf dem Rücken tragen. Muscheln, kleine Glasfläschchen, Seesterne und vieles mehr wandern in den Kessel. „Papa, kannst Du meinen Kessel tragen? Er ist so schwer."
Schnell weiter. Noemi kraxelt soeben auf allen Vieren das Sandbord hinauf. Ich will schneller sein als sie. Gleichzeitig kommen wir oben an, drehen uns um und rutschen auf dem Hosenboden wieder hinunter. Jupii. Noch einmal! Sina macht es uns nach und schon rutschen wir zu dritt den Sandhügel hinunter. Alles ist voll Sand und es kitzelt mich überall.
Haben wir wirklich schon die ganze Insel umwandert? Vor uns taucht das Zelt wieder auf. Jetzt lasse ich mir aber keine Arbeit mehr aufbürden. Ich will endlich in meiner eigenen Küche einräumen und eine feine Krebssuppe kochen. Papa funktioniert das Dinigsegel zu einem Schattensegel um und stellt es vor unserem Sandspielplatz auf. Es gibt viel zu tun, bis jede Kokosschale, jede Muschel und alles andere seinen Platz in der Küche gefunden hat. Auch das Zubereiten der Krebssuppe will überlegt sein. Welche Zutaten braucht es? Die Insel hat alles zu bieten, was es dafür braucht: Wasser, Krebse, Gewürze und vieles mehr. „Papa das Essen ist fertig!" Ob ihm meine Krebssuppe schmeckt? Er nimmt einen Löffel voll und einer der Krebse klammert sich an seiner Zunge fest, ubs…
Wenn es mir in der Küche zu heiss wird, springe ich mit Noemi einfach über den Sand ins Wasser. Herrlich, wie das spritzt! Immer wieder rennen wir den Strand hoch und dann zurück ins Wasser. Kommt gerade eine Welle auf uns zu, spritzt es noch viel höher. Das ist ein Gaudi! Mit unserem Sandwerkzeug setzen wir uns auf den Strand und beginnen ein Loch zu graben. Das Ding will einfach nicht tiefer werden. Immer wieder schwappt eine Welle hinein und füllt es mit Sand.
Mama hat das Feuer angezündet und nun legt sie ständig Holz nach. Wenn sie einen der dürren Palmwedel auf die Glut legt, schiessen die Flammen hoch in den Himmel. Da getraue ich mich nicht mehr zu nahe hin. Die Hälfte des Holzstapels ist bereits verschwunden. Jetzt steckt sie den Grill in den Sand und legt feine Würstchen und Brotteig darauf. In der Glut verteilt sie in Silberpapier eingepackte Kartoffeln, die mit Käse gefüllt sind. Mmh, wie fein das duftet. Das gibt ein feines Znacht. Wir verteilen die Surfbretter vor dem Zelt und setzen uns darauf. Danke Mama für das feine Abendessen.
Die Abendsonne taucht die Sandhügel und Palmen in ein goldiges Licht. Schnell schlüpfen wir Kinder ins Pyjama und kuscheln uns mit unserem Nuscheli auf die Matten. Papa und Mama setzen sich vors Zelt, plaudern miteinander oder singen Lieder. Es ist schön, ihnen zuzuhören, die tanzenden Flammen des Feuers zu beobachten und den vielen anderen Geräuschen zu lauschen. Meine Augen werden immer schwerer.
Ein leichter Wind streicht durchs Zelt. Durch die grosse Öffnung funkeln die Sterne zu mir hinein. Vom Feuer ist nichts mehr zu sehen. Neben mir höre ich den Atem von Noemi und Sina. Die Wellen scheinen ganz nah zu sein und sicher schwappt jeden Moment eine ins Zelt. Doch Mama und Papa sind auch da und so kann mir nichts passieren.
 
Verschlafen strecke ich meinen Kopf aus dem Zelteingang. All unsere Fussspuren am Strand sind verschwunden. Die Wellen haben sie verwischt. Unsere Spuren sind weg, dafür gibt es viele neue zu sehen. Es scheint, dass alle Krebse der Insel in dieser Nacht unterwegs gewesen sind. Ihre Traktorspuren laufen kreuz und quer über den sonst unberührten Strand. Ich nehme mir meinen Kessel und zusammen mit Noemi mache ich mich auf, die Insel auf eigene Faust zu umrunden. Ein wenig mulmig ist mir schon dabei. Unsere Füsse sinken tief in den weichen Sand ein.
Die Krebse mit ihren Schneckenhäuschen sind immer noch unterwegs. Wir können sie einfach einsammeln. Es gibt ganz kleine, die nur so Gross wie meine Fingerbeere sind und es gibt solche, die sind so gross wie die Faust von Papa. Wenn wir sie aufheben, verstecken sie sich geschwind in ihrem Häuschen.
Nach unserer Rückkehr bauen wir beim Zelt einen Zoo. Drei tiefe Löcher mit senkrechten Wänden graben wir in den Sand und verteilen die gesammelten Krebse in ihre Gehege. Neben den Löchern breiten wir zwei Palmwedel aus und setzen uns darauf. Wir wollen beobachten, welche Krebse sich als erstes aus ihrem Käfig befreien können. Wir feuern die Tiere an und manchmal helfen wir auch ein wenig nach. Wer es geschafft hat, darf in die Freiheit. Nach zwei Stunden sind die Käfige leer.
Papa zieht sich seinen Tauchanzug an und macht sich bereit für einen Schnorchelausflug. „Darf ich auch mit?" Ich darf und geschwind wie der Wind ziehe ich mir meinen eigenen Neoprenanzug und die Schwimmweste an. Am Ende der Insel lassen wir uns ins Wasser gleiten. In der Zwischenzeit habe ich gelernt, mit meiner Taucherbrille nicht nur nach unten zu schauen, sondern auch nach Vorn und auf die Seite. Es hat nicht so viele Fische und Korallen, wie beim letzten Mal. Die meisten Korallen sind grau oder weiss und sehen tot aus. Plötzlich stupst mich Papa und zeigt mit der Hand in eine bestimmte Richtung. Ein grosser Schatten gleitet elegant durchs Wasser. Er kommt näher und ich erkenne einen Hai mit einer schwarzen Spitze an der Rückenflosse. Bis wir wieder aus dem Wasser steigen, habe ich drei dieser Haie gesehen. Das muss ich sofort Mama erzählen.
Nach dem Mittagessen beginnt Papa bereits wieder damit, das Zelt abzubauen und alle Sachen im Dingi zu verstauen. Schade, ich wäre gerne noch eine Nacht auf der Insel geblieben. Jetzt geniesse ich es aber noch einmal mit Noemi und Sina im knietiefen Wasser zu planschen und in die Wellen zu springen. Papa segelt mit allem Material schon einmal zur PANGAEA zurück, damit wir bei unserer Rückkehr mehr Platz im Beiboot haben.
Die Sonne versteckt sich immer wieder hinter einer dicken, dunklen Wolke. Es sieht nach Regen aus. Mir ist das egal, ich sitz sowieso schon im Wasser und bin nass. Das Segel vom Bananaboot ist ein kleiner Punkt weit weg. Papa ist auf dem Rückweg zu uns. Ich spüre einen feinen Nieselregen auf dem Rücken und springe in die nächste Welle.
Bis Papa bei uns ist, hat Mama die letzten Gegenstände zum Strand gebracht. Jetzt ist es auch für meine Schwestern und mich Zeit aus dem Wasser zu kommen. Papa hebt uns ins Beiboot, damit wir keine sandigen Füsse mehr bekommen, trocknet uns ab und steckt uns in trockene Kleider. Natürlich darf auch die Schwimmweste nicht fehlen. Kurze Zeit später rauscht LITTLE PANGAEA mit unheimlicher Geschwindigkeit durchs Wasser, unserem grossen Schiff entgegen. Ich schaue noch einmal zurück zu meiner Insel und winke ihr zu. Danke für die schöne Zeit!
 
Prison Island (Pulu Beras)
 
 
 
 
 
Landeplatz
 
mein Strand
 
Sanddüne
 
Spuren
 
Sammeln
 
Seestern
 
Lagerfeuer Romantik
 
 
 
 
 
 
Fundstück
 

Rutsche

 
Lagerplatz
 
Spuren
 
gesammelt
 
Reef Shark