2000-2002 |
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Es geht nicht," sagt der Verstand.
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Es ist gewagt," sagt die Erfahrung. |
Es tut weh," sagt der Stolz. |
Versuch es!" sagt der Traum. |
Die Herausforderung
einen Traum zu erfüllen. |
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Wann beginnt ein Traum Realität zu werden?
Dann, wenn einem der Traum nicht mehr los lässt und man den Traum
mit anderen Menschen zu teilen beginnt. |
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Der Traum vom eigenen Segelschiff und mit diesem
auf grosse Fahrt zu gehen schwirrte schon lange in meinem Kopf herum.
Die Lieder von Peter Reber haben da sicher mitgeholfen, diesen Traum
in meinem Kopf zu formen, doch ich habe ihn immer wieder beiseite
geschoben. Irgendwann, wenn ich nicht mehr im Berufsleben stecke,
werde ich mir diesen Traum erfüllen" habe ich mir immer
wieder selber gesagt. Doch die Idee und der Traum kam immer öfter
in meine Gedanken. |
Im Frühling 2000 waren wir als Familie das
erste Mal im Ausland in den Ferien. Wir verbrachten eine Woche Segelurlaub
auf dem Ijsselmeer und auf Ameland. Hier, mit Salzwasser im Gesicht
und Meerwind in den Haaren, lies mich die Idee einfach nicht mehr
los und ich setzte mir ein Ziel: Wenn Anina drei Jahre alt ist,
sind wir unterwegs". Susan konnte meine Idee nicht so recht teilen. |
In den folgenden Monaten begann ich mit der Suche
nach einem geeigneten Schiff. Ich hatte genaue Vorstellungen: Stahl,
Zweimaster, 12-14m lang. Ich suchte vor allem im Internet aber auch
in Segel- und Yachtzeitschriften. |
Das erste Schiff besuchte ich zuerst alleine.
Es lag in der Nähe von Venedig am Mittelmeer. Ein zweites Mal
besuchten Susan und ich zusammen dieses Schiff in Italien. Wir unternahmen
sogar eine Probefahrt. Doch wir mussten feststellen, dass dieses Schiff
nicht das richtige Schiff für uns war. Auch war der Zeitpunkt
noch zu früh. |
Wir wussten auch immer noch nicht, ob diese Idee,
dieser Traum von einer grossen Reise auch wirklich richtig für
unsere Familie war. Freunde bestärkten uns aber in unserem Vorhaben. |
Ein weiteres Schiff besuchten wir in der Karibik.
Leider hatten wir uns von vielen Fotos, Videofilmen und Plänen
blenden lassen und waren dann schockiert, in welchem Zustand sich
das Schiff befand. So flogen wir frustriert nach einer Woche wieder
nach Hause. Den Traum begraben? |
In einem Artikel der Zeitschrift Yacht"
fanden wir einen Artikel von einem Ehepaar, welches seit zehn Jahren
mit ihrem Schiff unterwegs war. Eine Homepage war in dem Artikel auch
angegeben. Natürlich besuchten wir diese Seite. Und was sahen
wir da: Das Schiff stand zum Verkauf. Doch dieses Schiff lag auf Hawaii.
Eine weite Reise bis dorthin. Doch wir merkten, dass der Startpunkt
im Pazifik gar nicht so schlecht wäre, denn in den Pazifik wollten
wir ja sowieso und warum zuerst den Atlantik überqueren? Der
Ort war also kein Hindernis mehr. |
Ein reger Email-Verkehr fand in den nächsten
Wochen statt. Viele Fragen wurden von uns an Achim und Erika gestellt.
Und all diese Fragen wurden sofort und sehr ausführlich beantwortet.
Schliesslich entschieden wir uns, dass ich alleine nach Hawaii fliege
und das Schiff besichtige. |
Eine anstrengende Woche lag vor mir: Zeitverschiebung,
Wärme, ungewohnte Umgebung, Schiffsbesichtigung, Probefahrt und
die Entscheidung, ob dieses Schiff wirklich das richtige Schiff ist.
Nach etlichen Telefonaten mit Susan aber auch mit Freunden in der
Schweiz war es soweit. Ich gab den Handschlag zum Kauf der PANGAEA.
Dies war im Mai 2001. |
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Ein weiteres Jahr folgt, in welchem wir alle Formalitäten
mit Gemeinde und Militär, Versicherungen, Materialbesorgungen,
persönlicher Checkups, Hausübergabe, Arbeitsstelle, Ausbildung
(Amateurfunk) an die Hand nehmen. Wir lernen in dieser Zeit sehr viel
und werden zum Teil sehr herausgefordert. Oft hören wir von den
Ämtern und Versicherungen: Diesen Fall haben wir noch nie
gehabt". Das grosse Problem für diese Stellen ist, dass
wir uns in der Schweiz abmelden, aber an keinem neuen Ort wieder anmelden
werden. Globetrotter also. |
Auf der anderen Seite erleben wir immer wieder
wie Freunde und auch Geschäftsleute unseren Traum unterstützen
und sich für uns einsetzen. |
Im Gebet und in der Gemeinschaft mit anderen Christen
erhalten wir auch die Kraft in ausweglos erscheinenden Situationen
nicht aufzugeben und Gott zu vertrauen. So bleibe ich von meinem Geschäft
weiterhin auf Stundenbasis angestellt, unser Haus in Degersheim findet
neue Mieter. Wir werden Testfahrer bei Leggero, und, und, und. |
Viel Zeit nehmen Abklärungen in Anspruch.
Welche Versicherungen benötigen wir weiterhin? Werden diese gültig
bleiben, wenn wir uns in der Schweiz abmelden? Wo sollen die neuen
Versicherungen abgeschlossen werden? |
Früh müssen wir uns auch um die Impfangelegenheit
kümmern, da bekanntlich nicht nur einmal gestochen wird! |
Um weiterhin mit euch in Kontakt bleiben zu können,
entscheide ich mich die Amateurfunkausbilung zu absolvieren. Eine
strenge Zeit mit viel Ampere, Volt, Kondensatoren und Morsezeichen
prägt diese Ausbildung. Nur gerade einen Monat vor unserer Abreise
bestehe ich die Prüfung und erhalte das begehrte Amateurfunkrufzeichen
(HB9DTQ). |
In der Schlussphase unserer Planung ging es dann
vor allem ums Packen. Was benötigen wir in den ersten Monaten?
Was kann per Schiffskiste nachkommen und was bleibt ganz zu hause?
Wie und wo wird es eingelagert? So wird der Dachboden am Steineggweg
8 zum Lager- und Packraum. |
Wir besorgen uns diverse Artikel für unsere
Schiffsaurüstung bereits hier in Europa. So kaufen wir an der
Interboot in Friedrichshafen unser Beiboot (Bananaboot) und unsere
Sicherheitsausrüstung (Rettungsinsel, Schwimmwesten, Leuchtraketen).
Die Einfuhr in die Schweiz ist gar nicht so einfach, da wir mit den
Leuchtraketen auch Sprengstoff in die Schweiz einführen. Doch
in der Schweiz gibt es für alles ein Formular. |
Unser Beiboot wollen wir vor dem Einpacken in
unsere grosse Transportkiste natürlich noch testen. Einmal wassern
wir es im Zürichsee und einmal im Bodensee. Es schwimmt tatsächlich.
Wann wird es wohl das erste Mal im Salzwasser schwimmen? |
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Zu Ende ist die Vorbereitungszeit erst, als wir
im Flugzeug nach Frankfurt sitzen. Haben wir auch wirklich nichts
vergessen? Für die nächsten Monate/Jahre ist eine Rückkehr
nicht mehr so einfach. |
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