06.08. - 19.08.2004
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Wir runden Booby Island. Majestätisch und
malerisch steht der weisse Leuchtturm mit ein paar weiteren Gebäuden
auf der grünen Heide des kargen, winzigen Felsen. Ich versuche
mir vorzustellen, wie sich ein Leuchtturmwärter gefühlt
haben muss, wenn er mehrere Monate in der Abgeschiedenheit verbringen
musste. Nur ein besonderer Menschenschlag konnte eine solche Arbeit
mit einem solch abgeschiedenen Arbeitsort gewählt haben. Heute
ist der Leuchtturm automatisiert und die jährliche Wartungsarbeit
wird per Hubschrauber erledigt. Die Zeiten ändern sich. |
Wir halten uns an den Rat australischer Segler
und setzen Kurs Südwest. Die Distanz nach Darwin vergrössert
sich auf diese Weise zwar, dafür haben wir angenehmere See. Die
Arafura Sea und die Coral Sea haben extrem unterschiedliche Gezeitenhöhen
und beim Cape York treffen diese beiden Meere aufeinander. Das Resultat
sind die starken Strömungen in der Torres Strait und unangenehme,
steile, hohe Wellen im Norden des Gulf of Carpentaria. Mit unserem
südlichen Kurs umfahren wir diese Crashzone und begeben uns in
die Abdeckung der Cape York Halbinsel. Eine schöne Brise bläst
von hinten in die ausgebaumte Genua und zieht PANGAEA vorwärts.
Was für eine Ruhe und Frieden! Langsam beschleunigt unser Schiff
und wird mit zunehmendem Wind immer schneller. |
PANGAEA läuft wie auf Schienen. Einem Schnellzug
gleich pflügt sie durch die Wellen. Wir staunen ab den täglichen
Etmals (zurückgelegte Distanz in 24 Stunden). Kein Segelwechsel,
keine Reparaturen, einfach nur segeln und geniessen ist angesagt.
Es ist herrlich. Meile um Meile lassen wir im Kielwasser hinter uns
und kommen Darwin in grossen Schritten näher. |
Seit einigen Tagen haben wir kein Land mehr gesehen.
Nun kommt Cape Wessel in Sicht und der starke Leuchtturm begleitet
uns einige Stunden auf unserer Fahrt. Gerne würden wir an diesem
Küstenabschnitt des Northern Territories an Land gehen. Doch
praktisch der gesamte Küstenabschnitt ist Aboriginal Land und
darf nur mit einer speziellen Bewilligung besucht werden. |
Wie kuschelig warm und gemütlich ist es doch
in der Koje. Doch es ist Zeit, ans Aufstehen zu denken. Es ist 23
Uhr, Wachablösung. Es rauscht und gurgelt um den Rumpf. Es hört
sich an, als ob ich mich in einer Waschmaschine befände. Das
ganze Schiff vibriert und zittert, wenn es eine Welle hinunter surft.
Haben wir nicht zu viel Segelfläche gesetzt? Christoph findet
nicht, denn in den vergangenen Tagen hat der Wind gegen den Morgen
immer etwas abgenommen. Ich übernehme die Wache und Christoph
verschwindet in der Koje. |
PANGAEA rauscht mit über acht Knoten durchs
Wasser. Einfach Genial! Genial? Mir ist nicht mehr nach Freudensprüngen.
Wenn die Geschwindigkeit konstant über sieben Knoten verharrt,
kommt ein ungutes Gefühl auf. Mit der Genua haben wir zwar nur
ein Segel gesetzt, doch dieses Tuch ist unser grösstes Vorsegel
und entsprechend viel Angriffsfläche hat der Wind. Unheimliche
Kräfte wirken auf die Taue, den Baum und das Segel. |
Krampfhaft versuche ich mich irgendwo festzuhalten.
Der Bug schlingert auf jeder Welle hin und her. Der Lifebelt sichert
mich und ich stemme meine Füsse gegen die Fussreeling. Ich bin
auf dem Vordeck und mache mich bereit, die Genua zu bergen. Rundherum
herrscht dunkelstes Schwarz, nur der Decksscheinwerfer erhellt meinen
Arbeitsplatz. Das Deck ist nass und rutschig. Meine Gummistiefel geben
mir etwas Halt. Trotzdem bewege ich mich nur auf allen Vieren oder
auf dem Hosenboden. Eine einzige grosse Welle würde genügen,
mich vom Deck zu schleudern, wenn ich aufrecht herum turnen würde.
Trotz Lifebelt will ich mir diese Erfahrung ersparen. |
Christoph steht am Steuer. Er lag nur gerade eine
Stunde in der Koje. Der Wind hat in dieser kurzen Zeit um einiges
zugelegt. Jetzt versucht er PANGAEA genau vor dem Wind zu halten und
mit einer leichten Kurskorrektur die Genua dazu zu bringen back zu
stehen. Wenn das Segel über dem Vordeck steht, sollte es für
mich möglich sein, es zu bergen. Es ist so weit. Langsam beginnt
PANGAEA zu drehen und wir machen eine Halse. Das Vorsegel schnellt
in Sekundenschnelle herum und steht back. Christoph löst das
Fall. Im nächsten Moment reisst es mir das Segel aus den Händen.
Verwirrt schaue ich mich um. Das rote Hochhaltetau des Baumes hat
sich gelöst und nun hängt dieser mit der Spitze und der
ganzen Genua im Wasser. Es knirscht und ächzt fürchterlich
in den Wanten. Es drückt den Baum mit unglaublicher Gewallt gegen
die Reeling und eines der Drahtseile, welche den Masten halten. Die
Genua hängt grösstenteils im Wasser. Das Bergen von Baum
und Genua übersteigt meine Kräfte bei weitem und ich krieche
frustriert zurück ins Cockpit. Christoph hat seinen Lifebelt
bereits an. Ich übernehme das Ruder. |
Es ist nicht einfach, das Schiff genau vor dem
Wind zu halten, doch genau das muss ich, damit PANGAEA möglichst
ruhig bleibt. Christoph gelingt es tatsächlich, den Baum zu bergen
und die Genua aus dem Wasser zu fischen. Ich konzentriere mich zu
fest auf das Geschehen am Bug und das Schiff läuft mir aus dem
Ruder. Im nächsten Moment sind wir nicht mehr vor dem Wind, sondern
genau gegen Wind und Wellen. Christoph hüpft auf dem Bug nur
so hin und her
Nicht gerade erfreut, hangelt er sich zurück
ins Cockpit. Kurze Zeit später sind wir wieder vor dem Wind. |
Im Moment haben wir kein Segel gesetzt. Der Motor
läuft und hält das Schiff auf Kurs. Als nächstes wollen
wir die Fock setzen. Sie ist bereits an der Reeling angebänselt.
Jetzt ist die Reihe wieder an mir, nach Vorne zu gehen. Ganz automatisch
hake ich meinen Lifebelt in die Lifeline ein. Nur ein Narr würde
sich bei Nacht und diesen Seebedingungen ohne Sicherung nach Vorne
begeben. Mein Lifebelt ist gerade so lange, dass ich an der Bordwand
hängen würde, wenn es mich über Bord spülen würde.
Trotz der Sicherung halte ich mich immer mit einer Hand irgendwo fest.
Die Bänsel und das Fall sind gelöst. Zurück im Cockpit
beginne ich das Segel hochzuziehen. Irgend etwas klemmt. Ich krieche
noch einmal ganz nach vorne zum Bug und versuche das Segel zu lösen.
Es hat sich an einer Klampe verheddert. Oh nein!" Ich erkenne
einen kleinen Riss in der Fock
Auf keinen Fall das Segel setzen,
sonst vergrössert sich der Riss augenblicklich. Christoph ist
gerade dabei, am Fall zu ziehen. Er versteht mein Winken und Rufen.
Sofort lässt er das Tau wieder fahren. |
Erschöpft sitze ich im Cockpit. Es geht uns
allen gut, doch wir wissen nicht, was für Schäden am Rigg
und an der Genua entstanden sind. Bei Nacht wäre auch nichts
zu erkennen. Wir entscheiden uns, unter der Küste einen Ankerplatz
aufzusuchen, auszuruhen und unser Schiff auf Schäden zu untersuchen. |
Welches Segel sollen wir nun setzen? Vor dem Wind
läuft PANGAEA am besten, wenn nur ein Vorsegel gesetzt ist. Die
Genua ist definitiv zu gross und die vorbereitete Fock ist angerissen.
Alle übrigen Vorsegel sind in der Achterkabine unter den Kojen
verstaut. Unsere drei Mädels schlafen dort seelenruhig und haben
von unseren Anstrengungen an Deck nicht das Geringste mitbekommen.
Um an die Segel heranzukommen, müssten wir sie um plazieren.
Es dauert einen Moment, bis ich mich dazu durchringen kann. Doch dann
geht es einfacher als gedacht. Es gelingt mir, Sina in ihrem Schlafsackleintuch
mit samt der Matratze auf die unteren Liegen zu verschieben. Sie merkt
nichts von ihrem nächtlichen Ausflug. Da der Wind in der Zwischenzeit
noch mehr zugenommen hat, krame ich die Sturmfock hervor. |
Noch einmal darf ich auf dem Tanzparkett Vordeck"
ein Tänzchen wagen. Das kleine Segel zieht uns zusammen mit dem
Motor der Küste und unserem Rastplatz näher. Die Selbststeueranlagen
kommen einmal mehr mit den Wellen nicht klar und Christoph übernimmt
das Steuern. Ich darf mich in die Koje zurückziehen. Schlaf finde
ich keinen mehr. Die Anstrengung und Aufregung der vergangenen zwei
Stunden stecken mir noch zu tief in den Knochen. |
Der neue Tag dämmert. Der Wind heult noch
immer mit ungedämpfter Kraft durch die Wanten und Taue. Die Entscheidung
war also richtig, die Genua zu bergen. Christoph steht noch immer
am Ruder. Wie macht er das nur, so lange ohne Schlaf am gleichen Fleck
zu sitzen und das Schiff sicher durch die Wellen zu führen? Ich
staune nur. Mir täten alle Knochen und vor allem der Hintern
weh
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Nun, gerade munter schaut er nicht mehr aus den
Augen. In der Zwischenzeit sind die Kinder erwacht und rufen nach
Frühstück. Ihnen macht der Wind und die Wellen überhaupt
nichts aus und sie zwingen mich in die Realität zurück.
Für Christoph gibt es einen heissen, starken Kaffee. Den kann
er jetzt sicher gebrauchen. |
Unendlich langsam kommen wir unserem Ziel näher.
Auf der Karte hat die Distanz viel geringer ausgesehen. Endlich ist
es so weit. In grosser Entfernung zum Ufer fällt der Anker. Wir
befinden uns in einer riesigen, seichten Bucht vor Croker Island.
Die Wellen sind verschwunden, da wir auf der Leeseite der Insel sind.
Der Wind pfeift aber immer noch über das Wasser. |
Gemeinsam begutachten wir den Schauplatz der vergangen
Nacht. An den Wanten und am Mast können wir keine Schäden
entdecken. Christoph steigt sogar in den Mast, um die Saling zu kontrollieren.
Nichts zu sehen. Der Baum hat ein wenig Farbe verloren und die Genua
ist durch das reiben am Unterwasserschiff etwas rot geworden. Einzig
die Fock hat gelitten. Der Riss in diesem Segel ist aber der einzige
Schaden, den wir entdecken können. Da hat unser Schutzengel viel
Arbeit mit uns gehabt und uns bewahrt. Gott sei dank! |
Nach einem feinen, ausgiebigen Mittagessen nehmen
die Kinder das Schiff als Spielplatz in Beschlag. Papa holt seinen
verdienten Schlaf nach. Und ich? Genau, ich hole Segelfaden und Nadeln
hervor und beginne mit der Reparatur der Fock. |
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Ausgeruht wären wir und die Fock ist repariert.
Doch wo ist der Wind? Wie von einem Schalter ausgeknipst hat er in
der vergangenen Nacht zu blasen aufgehört. Spiegelglatt liegt
das Wasser vor uns. In der Luft liegt beissender Brandgeruch. Von
der Insel steigen überall weisse Rauchwolken auf. |
Bei so wenig Wind haben wir keine grosse Lust,
den Anker zu heben und weiter zu fahren. Wir beschliessen, einen weiteren
Ruhetag einzulegen. Leider ist ein Landgang aus schon erwähnten
Gründen nicht möglich. Abgesehen von der Bewilligung wäre
die Distanz zum Ufer mit über 1.5 Seemeilen auch etwas weit mit
unserem Ruderdingi. Schade, doch wir können es nicht ändern.
Langweilig wird es uns an Bord trotzdem nicht. |
Die Kinder eröffnen ein Künstleratelier.
Es entstehen die schönsten Gemälde und Zeichnungen. Es ist
eine Freude, den drei Mädels bei der Arbeit zu zusehen. Ich nehme
den schon lange versprochenen, neuen Kochherd in Angriff. Immer wieder
werde ich von den drei Girls umringt. Isch er scho fertig?"
Wämm ghört dä Chochherd?" Sina wird die
stolze Besitzerin. Sofort wird sie von den Grossen umgarnt und verwöhnt.
Erstaunlich, was ein Wunschobjekt bewirken kann. |
Christoph vertieft sich in Lektüre von diversen
Segelbüchern zum Indischen Ozean und Roten Meer. Irgendwann muss
auch diese Arbeit erledigt werden. Nicht nur einmal steckt er stöhnend
den Kopf durch den Niedergang. Raucht dem Guten nicht der Kopf? So
viele Infos und dann alles noch in englischer Sprache! Ich beneide
ihn nicht um diese Lektüre. Doch für uns ist sie ungemein
wichtig. Welche Route sollen wir im Roten Meer einschlagen? Wie soll
der Zeitplan aussehen? Diese Fragen heisst es zu beantworten. |
Den ganzen Tag rührt sich kein Windhauch.
Als die Dämmerung einsetzt, wird der Brandgeruch noch viel intensiver.
Am Ufer leuchten hell die gigantischen Feuer, welche die Ursache des
Rauches sind. Die Ureinwohner brennen gezielt das Grasland ab, damit
beim Einsetzen der Regenzeit das Gras besser wachsen kann. Eine uralte
Tradition. |
Auch der nächste Tag könnte windstiller
nicht sein. Wir wollen nicht länger an diesem Ort verharren.
Darwin und vor allem die Weiterfahrt in den Indischen Ozean rufen.
Bis Ende August wollen wir von Darwin weiter segeln. Wir entscheiden
uns, den Motor für eine Tagesetappe zum nächsten Ankerplatz
zu benutzen. Vielleicht kommt unterwegs ja Wind auf und wir können
die Segel setzen. Und eine so totale Windstille hält sicher nicht
ewig an. 50 Seemeilen weiter fällt der Anker erneut. Von Wind
war und ist keine Spur zu sehen geschweige denn zu spüren. Lesen,
spielen und malen sind angesagt. Wir sehnen uns nach der Ankunft in
Darwin. |
Der folgende Tag sieht exakt gleich aus. Manchmal
kräuselt sich das Wasser ein wenig und Hoffnung steigt auf. Schnell
die Segel hoch, doch der Hauch verschwindet so schnell, wie er gekommen
ist. Der Motor ist einmal mehr gefragt. Nur gut, dass Christoph noch
in Thursday Island die Diesel- und Ölfilter gewechselt hat und
auch sonst den Motor einer Kontrolle unterzogen hat. So läuft
er wie am Schnürchen. Unser nächster Ankerplatz liegt unmittelbar
bei der Einfahrt in den Van Diemen Gulf. Ein weiteres Gebiet an der
Australischen Küste mit starken Gezeitenströmungen. Kurz
vor Mitternacht kentert die Strömung. Für uns bedeutet das
eine Stunde vorher wieder unterwegs zu sein, um die Strömung
während der ganzen Zeit voll ausnutzen zu können. Ein lauer
Windhauch lässt uns sogar hoffen, die Segel setzen zu können.
Mit Motor, Segel und Strömung fahren wir in den Van Diemen Gulf
ein. Leider hängen die Segeln einmal mehr nach kurzer Zeit schlaff
am Masten. Es hat keinen Zweck, der Motor scheint die einzige Möglichkeit
zu sein, in absehbarer Zeit in Darwin anzukommen. Erneut liegt eine
Tagesetappe vor uns. Wir kommen uns wie in einem Bummelzug vor. Aber
in einem, der von einem IC in einen Vorortszug mutiert hat. Schnell
begonnen und nun langsam unterwegs. |
Wie flüssiges Metall liegt der Gulf vor uns.
Ich bin in die Lektüre einer Zeitschrift vertieft, Sina hält
zusammen mit Papa ihren Mittagsschlaf und die grossen Zwei spielen
in der Bugkoje. Als ich das nächste Mal aufschaue, erschrecke
ich gewaltig. Um uns herum wimmelt es nur so von Kriegsschiffen. Mindestens
ein Dutzend kommt direkt auf uns zu. Gewisse Schiffe ändern sogar
ihren Kurs und halten exakt auf PANGAEA zu. Haben wir etwas Verbotenes
gemacht? Wir haben uns doch immer vorschriftsmässig per Funk
gemeldet, wenn ein Patrouillenflugzeug über unsere Köpfe
hinweg brummte. Ein schlechtes Gewissen sollte ich eigentlich nicht
haben, trotzdem behagt mir der Anblick nicht. Ich schalte vorsichtshalber
den Funk ein. So schnell die Schiffe aufgetaucht sind, so schnell
sind sie wieder verschwunden. Keines hat uns geentert und auch über
Funk wurden wir nicht aufgerufen. |
Am frühen Abend ankern wir vor dem nächsten
Nadelöhr. Die beste Zeit für die Weiterfahrt wäre erneut
mitten in der Nacht. Wir sind noch müde vom letzen nächtlichen
Start und ziehen es vor, einen Tag Pause einzulegen. |
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Wind, Wind, wo bist Du? Hast Du uns wirklich
ganz verlassen? Wir möchten so gerne wieder einmal die Ruhe und
den Frieden des Segelns geniessen können!" Unser Wunsch
verhallt im Rauch der überall anzutreffenden Grasfeuer. Es ist
und bleibt windstill. |
Das vor uns liegende Nadelöhr saugt uns regelrecht
an. Nach dem Heben des Ankers beträgt unsere Geschwindigkeit
vier Knoten. Das ist bei geringer Drehzahl der Maschine unsere normale
Marschfahrt. Doch je näher wir uns dem Howard Channel nähern,
um so schneller werden wir. Über eine Stunde lang bleibt die
Geschwindigkeit über Grund bei acht Knoten stehen. Die blinkenden
Leuchtfeuer, welche den Kanal säumen, flitzen nur so an uns vorbei.
Es ist faszinierend und unheimlich zu gleich, denn wir sind mitten
in der Nacht unterwegs, um bei Tageslicht in Darwin anzukommen. |
Als der Tag anbricht befinden wir uns tatsächlich
kurz vor dem Hafen. Ein riesiges Ungetüm von Plattform scheint
uns den Weg in den Hafen zu versperren. Doch es hat genügend
Platz rund um das Ding und wir können das Monster ungehindert
passieren. Scheinbar ist es auf dem Weg zu seinem endgültigen
Bestimmungsort, denn etliche Drahtseile sind nach allen Seiten zu
grossen Tonnen gespannt und ein riesiger Schlepper zieht an der Plattform.
Ob sich das Gespann wirklich bewegt, können wir nicht erkennen.
Für uns scheint es still zu stehen. |
Noch eine letzte Bucht, eine letzte Landzunge,
dann sehen wir die Hafenanlage von Darwin. Unmittelbar vor der Hafenmole
liegt unser Ankerplatz in der Frances Bay. Die Strömung hat bereits
geändert und bremst uns, als der Anker fällt. Von der Mole
her begrüsst uns die Dachaufschrift einer Lagerhalle: Welcome
to Darwin". Wir haben es tatsächlich geschafft! |
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