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24.-27.10.2003

 
Wir sind noch keine zwei Minuten unterwegs, da meldet sich Noemi: „Ich han Hunger. Was dörf ich ässe?" Gesunder Appetit ist nicht zu verachten, doch wir haben erst vor der Abfahrt gefrühstückt und das ist sicher noch keine halbe Stunde her… Die frische Seeluft macht hungrig und müde. Ein Stück feines Früchtebrot oder/und eine mit Konfitüre bestrichene, frische Scheibe Brot verschwindet schnell in den hungrigen Mägen der Kinder.
Jetzt, wenn Mama und Papa im Cockpit sitzen, gehört das Innere des Schiffes ganz den Kindern. Überall breiten sie ihre Spielsachen aus. Plötzlich ist es aber ganz still im Schiffsbauch. Noemi und Sina liegen auf dem Salonboden und schlafen. Anina ist beim Geschichten hören im Cockpit eingeschlafen.
Ein leichter Südostwind zieht PANGAEA stetig vorwärts. Leider dreht der Wind immer mehr nach Süd und wir müssen kreuzen. Deshalb kommt unsere Insel Ha'Afeva nicht so recht näher. Für die 80 Seemeilen haben wir 24 Stunden gerechnet. Jetzt sind wir bereits die zweite Nacht auf See. In dieser Nacht verschwindet der Wind ganz und wir treiben auf den langgezogenen Wellen des Pazifiks. Den Motor wollen wir nicht starten. Es ist einfach zu friedlich, um die Stille mit dem Lärm der Maschine zu stören.
Nach zwei Tagen nähern wir uns endlich unserem nächsten Ankerplatz. Die Einfahrt in das Riff soll ganz einfach sein. Wir müssen einfach die Enden zweier Inseln in Deckung bringen und können so ohne Gefahr durch den Pass fahren. Ein wenig Herzklopfen haben wir schon, obwohl jede Untiefe in der Mittagssonne gut sichtbar ist.
Susan steht am Bug und dirigiert mich auf dem Ankerplatz zu einem Sandfleck. Es ist von Vorteil, den Anker auf eine solche Stelle zu setzen, damit er sich nicht in den Korallen verkeilt. Hier ist das Wasser so klar, dass wir genau sehen, wo der Anker den Grund berührt. Wir lassen PANGAEA treiben und geben gleichzeitig immer mehr Ankerkette. Ganz langsam, damit die Kette immer straff bleibt. Der Anker hält.
 
Wir paddeln zum nahen Strand. Was es da nicht alles zum sammeln gibt… Wir finden auch eine Kokosnuss, die wir sogleich öffnen und zum z'Vieri verspeisen. Es ist gar nicht so einfach, an das feine Fruchtfleisch dieser harten Nuss heranzukommen. Die Kokosnüsse in der freien Wildbahn haben zwei Schalen. Die äussere Hülle ist kompakt und fasrig. Man benötigt einen spitzen, starken Gegenstand, um diese Hülle entfernen zu können. Erst jetzt liegt die Kokosnuss so vor uns, wie sie in Europa in den Läden angeboten wird. Zwei, drei gezielte Schläge auf einen Stein, und die harte Nuss spaltet sich in zwei Teile. So ganz frisch, schmeckt das weisse Fleisch der Kokosnuss herrlich.
Dichtes Buschwerk versperrt den Zugang zum Inneren der Insel. Wir spazieren dem Strand entlang in Richtung einer neuen, modernen Pier. Von hier führt eine gute Naturstrasse quer über das Eiland zur einzigen Ortschaft der Insel. Links und rechts vom Weg sehen wir Plantagen in denen Maniok, Papayas, usw. angepflanzt werden.
Kurz vor dem Ort passieren wir ein modernes Gebäude. Es ist das Kraftwerk der Insel das von Australien bezahlt wurde. Hier wird mit zwei Dieselmotoren Strom erzeugt. Moderne und Tradition vermischen sich im Büro des Kraftwerkes. Neben dem Pult liegt auf dem Betonboden eine Palmmatte für den Mittagsschlaf des Maschinisten. Gleich gegenüber dem Kraftwerk liegt der Friedhof. Zwischen den Gräbern weidet ein Pferd.
Rings um das Dorf ist ein grosser Zaun gezogen, damit die vielen Schweine des Ortes nicht ins Dickicht der Insel entschwinden können. Auf der Dorfseite des Zaunes zeugen viele Löcher davon, dass die Schweine gerne ausbrechen würden. Nun verstehen wir auch, warum der Friedhof ausserhalb der Dorfumzäunung liegt. Die Schweine können sich nämlich frei im Dorf bewegen und wühlen alles um. Ein Schiebe-Gatter aus einem grossen, alten Wellblech versperrt den Zugang zum Dorf.
Wir kommen zur Hauptkreuzung und staunen nicht schlecht was hier steht: Eine Strassenlaterne. Es ist die einzige Laterne weit und breit und sie steht etwas verloren da. Das Kraftwerk ist hoffentlich nicht nur für diese Lampe da…
Die Schule scheint bereits zu Ende zu sein, denn wir sind schon nach kurzer Zeit von einer lachenden Kinderschar umgeben. Natürlich wollen sie Sina, Noemi und Anina berühren. Mit ihrer hellen Haut und ihren blonden Haaren sind sie die Attraktion.
Susan möchte von einem verlotterten Fischerboot auf dem Strand ein Bild machen, doch sie ist nicht schnell genug und schon stehen alle Kinder vor der Linse. Sie wollen fotografiert werden. Sie kommen Susan immer näher und nur mit grosser Mühe kann sie die Kinder in der richtigen Entfernung plazieren. Was für Augen machen sie, als sie gleich im Anschluss ihr Bild auf dem Bildschirm der Kamera sehen können. Schade haben wir keinen zweiten Fotoapparat dabei. Erst als wir das Dorf auf dem Hauptweg wieder verlassen, verschwinden die Kinder.
 
Es ist Sonntag und wir möchten eine der sechs Kirchen von Ha'Afeva besuchen. Schon aus der Ferne hören wir die Gesänge der Einheimischen. Doch leider sind wir etwas spät dran und als wir im Dorf ankommen sind alle Gottesdienste bereits zu Ende. Die Kirchgänger kommen uns in ihren traditionellen Kleidern entgegen. Die Menschen hier sind sehr kontaktfreudig und immer wieder werden wir angesprochen. Wie heisst Du? Woher kommst Du? Wie lange bleibst Du hier? Immer werden diese drei Fragen gestellt.
Wir verlassen die Dorfstrasse und folgen nun dem Strand. Wir sind nicht die einzigen, die den Sand durchkämmen. Dutzende von Sauen wühlen den Untergrund um und suchen nach einem Leckerbissen. Schweine am Strand sind für uns ein ungewohntes Bild.
Unter einer Schatten spendenden Korkpalme machen wir Rast. Anina und Noemi sind schon bald in den Ästen der Palme verschwunden und klettern umher wie kleine Äffchen. Sina schaut den beiden mit grossen Augen nach.
Zurück auf der Dorfstrasse werden wir erneut von einer Gruppe Kinder erwartet. Sie vertreiben sich die Zeit mit ihren einfachen Spielsachen: Wir sehen ein Speichenrad, Holzautos und einen Fussball. Was braucht es mehr, um glücklich zu sein?
Viele der Häuser in diesem Dorf sind relativ neu und gleichen einander wie ein Ei dem anderen. Sie wurden nach dem letzten Hurrikan von Neuseeland gestiftet. Der Einfluss von Drittstaaten scheint in Tonga sehr gross zu sein. Die Tonganesen stehen auch dazu und alle gestifteten Bauwerke sind mit einer grossen Tafel beschriftet.
 
Gerne würden wir noch länger in der Hapai-Gruppe verweilen. Doch wir wollen weiter. In Nuku'alofa wartet unsere Post auf uns. Wir sind gespannt darauf, was alles dabei sein wird. Jeder von uns versucht sich vorzustellen, was für Briefe sie/er erhalten wird.
Dazu kommt, dass wir in Hapai nicht einklariert haben. Wir sind also illegal hier… Nach drei Tagen setzen wir erneut die Segel, lichten den Anker und segeln weiter in den Süden.
 
Peilung zur Einfahrt
 
 
 
 
 
ein Reff
 
Tofua/Kao
 
Kraftwerk
 
Haus
 
-
 
farbig
 
Äffchen
 
 
 
 
 
 
schlafen
 
S & A
 
einsam
 
Saustrand
 
-
 
Spinne
 
Idylle