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11./12.02.2003

 
Unsere Zeit im Kawaihae Harbor geht langsam zu Ende. In Kona sollten wir noch einiges erledigen, da wir in Kürze unseren zweiten Besuch aus der Schweiz erwarten. Wir geniessen ein letztes Mal einen wunderschönen Sonnenuntergang und bereiten danach PANGAEA für die Rückfahrt in die Kailua-Bay vor.
Unter anderem steht eine Pfanne mit Wasser auf der Flamme und wird erhitzt. Die zwei Liter Wasser werden in den grossen Thermoskrug gefüllt. Das Wasser wird während der kommenden Fahrt für alle möglichen heissen Getränke (Kaffee, Tee, Suppe) verwendet.
Trotz der meist vorherrschenden Wärme den Tag durch, sinkt die Temperatur in der Nacht doch sehr tief (ca. 18°C). Und um fünf Uhr, als wir starten, ist noch keine wärmende Sonne vorhanden. Der kalte Wind kühlt den Körper noch mehr aus. Ein heisses Getränk geniesst man in einem solchen Moment natürlich um so mehr.
Ohne Knopf in der Kette lichten wir dieses Mal den Anker und verlassen den geschützten Kawaihae Harbor. Die Junior-Crew liegt noch in den Kojen und streckt ihre Köpfe erst zwei Stunden später aus dem Niedergang.
Seit langer Zeit tragen wir wieder einmal langärmlige Kleidung und sogar Socken muss ich aus dem Kleiderfass hervorsuchen. Ja, auch bei uns ist der Winter eingekehrt und mit ihm auch die Buckelwale. Jedes Jahr kehren sie für ihre Kinderstube in die heimischen Gewässer in den Hawaii Inseln zurück.
 
Buckelwale, die vielleicht bekanntesten Bartenwale, können eine Länge von 19 Metern und ein Gewicht von 45 Tonnen erreichen. Sie kommen in allen Meeren vor. Im Sommer befinden sie sich im Packeis und im Winter wandern sie meistens in die Nähe von Inseln, wo auch Paarung und Geburt stattfinden. Buckelwale der nördlichen Hemisphäre unterscheiden sich deutlich von denen der südlichen. Wale dieser Art haben lange, dünne Flossen, die Unterseite der riesigen Schwanzflosse weist bei jedem Tier ein anderes weisses Muster auf. Da die Schwanzflosse der Buckelwale im Allgemeinen kurz aus dem Wasser ragt, bevor die Tiere in die Tiefe tauchen, verwenden Forscher Unterschiede in Schwanzfärbung und Schwanzform, um mittlerweile mehrere tausend Wale an ihrer Schwanzflosse individuell zu unterscheiden. Buckelwale haben am hinteren Drittel des Rückens eine Rückenflosse; ihre charakteristische Rückenwölbung (den „Buckel") erkennt man, wenn sie untertauchen.
Buckelwale ernähren sich von Wirbellosen und Fischen, die sie erbeuten, indem sie rasch durch Nahrungsschwärme schwimmen. Sie umschliessen mit ihrem Maul Tonnen von Wasser und Nahrung und pressen das Wasser dann durch rund 300 Barten (Knorpelplatten), die vom Oberkiefer herabhängen und als Sieb dienen. Die Kehle dehnt sich während eines Fischzuges beträchtlich aus. Diese Ausdehnung wird durch Falten oder Furchen der Kehle ermöglicht, die sich wie ein Akkordeon bis zum Nabel in der Mitte des Körpers öffnen können. Buckelwale fressen auch in Gruppen von bis zu 22 Tieren, wobei alle zur gleichen Zeit unter Wasser Nahrungsschwärme mit Luftblasen einkreisen. Sie erzeugen dabei regelrechte Vorhänge aus Luftblasen, die von den Beutetieren als Barrieren angesehen werden. Dann stossen die Wale mit geöffnetem Maul in den Schwarm hinein. Auch in der Luft sind Buckelwale Akrobaten: Sie klatschen mit Flossen und Schwanz auf die Wasseroberfläche und tauchen oder springen aus dem Wasser. Es ist ein grossartiger Anblick, zu beobachten, wie ein 15 Meter langer Buckelwal völlig frei aus dem Wasser springt und in einer Kaskade aus Schaum wieder zurückfällt. Diese Luftakrobatik findet das ganze Jahr über statt, besonders häufig aber in den winterlichen Paarungs- und Geburtsgebieten. Männchen, Weibchen und sogar einjährige Jungtiere können springen.
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Auf unseren zwei Sonntags-Segelausflügen und bei den beiden Küstenfahrten dürfen wir diese Giganten hautnah erleben. Immer dann, wenn unsere Aufmerksamkeit auf andere Dinge gerichtet ist, tauchen sie nahe neben der PANGAEA auf. Das Geräusch, wenn sie die Luft ausstossen, verrät ihre Anwesenheit. Doch schon tauchen sie wieder in die Tiefe und verschwinden. Etwa zwei Stunden können sie ohne Luft hohlen unter Wasser bleiben. Während dieser Zeit legen sie natürlich riesige Strecken zurück.
Wir dürfen etliche Walfamilien beobachten. Viele von ihnen sind aber in grosser Entfernung von uns. Doch auch dann ist ihr Spiel und ihre Sprünge ein wunderbarer, phantastischer Anblick. Auch aus dieser Distanz ist der Aufprall der Körper auf dem Wasser gut zu hören.
Manchmal legen sie sich auf den Rücken und lassen ihren Bauch auf der Wasseroberfläche gleiten. Die Seitenflossen ragen dabei aus dem Wasser. Es sieht fast so aus, als wollen sie uns zuwinken.
Als Höhepunkt können wir drei Walfamilien auf der Steuerbord- und eine auf der Backbordseite sichten.
 
Mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von vier Knoten erreichen wir nach gut sieben Stunden den Honokohau Harbor. Ohne sich brechende Wellen passieren wir die Hafeneinfahrt und manövrieren PANGAEA zur Tankstelle. Ein Karabinerhaken an einem Tau vereinfacht das Anlegen. Auf diese Weise kann ich auf der Badeplattform stehen, den Karabinerhaken einhaken, gemütlich zum Bug spazieren und dort das Tau festmachen.
Christoph steht am Ruder und manövriert unser Schiff rückwärts vorsichtig an die Mole. Ich verlasse den Bug und gehe nach hinten. Ein Sprung von der Badeplattform an Land und rasch die beiden Heckleinen fixiert… Es knirscht fürchterlich, als sich die Taue spannen und ein Ruck geht durch das Schiff. Bei jeder Welle, die in den Hafen rollt wiederholt sich das fürchterliche Knirschen. Das sind ganz neue Geräusche auf dem Schiff, welche Sina gar nicht behagen. Nur auf dem Arm von Mama oder Papa lässt sie sich beruhigen.
Einarmig wird also Wasser und Diesel getankt. Wir tanken bereits nach so kurzer Zeit wieder, weil wir endlich den Verbrauch unseres Motores ausrechnen wollen. Der Verbrauch liegt bei ca. 1.5 Liter pro Stunde.
Das Knirschen der Taue und des Schiffes lässt uns immer wieder aufschrecken. Wir wollen diese Mole so schnell wie möglich verlassen. Doch zuerst muss Christoph noch zum Hafenmeister.
Obwohl sie im Hafenbüro bereits sämtliche Daten und Unterlagen zu unserem Schiff besitzen, muss Christoph bei jeder Verlängerung des Liegeplatzes alle Formulare neu ausfüllen. Aus diesem Grund stelle ich mich auf eine längere Wartezeit ein und beginne ein einfaches Nachtessen vorzubereiten.
Ich bin völlig erstaunt, als ich bereits eine Viertelstunde später ein „Hallo" vernehme. Was ist jetzt geschehen? Die einzige Person, welche die Papiere hätte unterschreiben können, ist heute Nachmittag nicht im Hafenbüro. Christoph wird aufgefordert, am nächsten Tag noch einmal vorbeizukommen. Auf die Bemerkung, er habe kein Fahrzeug, bekommt er nur die Antwort: „Dann müssen sie halt zu Fuss kommen". Es sind ungefähr drei Meilen an einer sehr stark befahrenen Strasse entlang…
Was soll's, wir wollen nun nur noch so schnell wie möglich weg von dieser Mole. Schon einige Male hat unsere Wind-Selbststeueranlage die Mole berührt. Wir haben angst, dass das wertvolle Teil erneut mit der Mole Bekanntschaft macht und zerstört wird. Also lösen wir die Taue und legen ab. Beim zusammenrollen der Taue bemerke ich, dass eines der Hecktaue bereits angerissen ist. Lange hätte es der Belastung nicht mehr stand gehalten.
Vor der Hafeneinfahrt erwartet uns die bereits etwas mehr aufgewühlte See. Das scheint den beiden Seevögeln auf dem Seezeichen vor der Hafeneinfahrt aber nichts auszumachen. Sie schauen uns nur verwundert an, als wir ganz nahe an ihnen vorbeifahren.
Bis in die Kaila-Bay sind es etwa eine Stunde Fahrzeit. Genug Zeit, um das Nachtessen zu verspeisen. Da die Wellen auch zugelegt haben, setzen sich Anina und Noemi im Cockpit auf den Boden. Ich staune, dass die beiden trotz dem Geschaukel keine Anzeichen von Seekrankheit zeigen. Im Gegenteil! Sie wollen überall herumturnen und Anina will ständig auf ihre Schaukel.
Schon erblicken wir vertraute Dinge der Kailua-Bay. Ein grosses Kreuzfahrtschiff ankert in der Bay, das grosse Party-Schiff ist an der Pier und all die anderen Schiffe hängen an ihrer Boje. Doch ein Blick zum Riff neben der Pier schreckt uns auf: Ein kleiner Zweimaster liegt dort auf den Steinen und als einer der Touristen-Trimarane vorbeifährt sehen wir, dass ihm der Mast fehlt… Das sind die Spuren einer der gefürchteten Kona-Stürme. Aus diesem Grund hatten wir die Kailua-Bay für drei Wochen verlassen.
Ansonsten hat sich in der Bucht nicht viel geändert. Eines ist vor allem geblieben: Es schaukelt!
 
Am nächsten Tag erleben wir eine freudige Überraschung. Wie verlangt begeben wir uns erneut zum Hafenbüro im Honokohau Harbor (wir dürfen das Auto der Familie Aegler benutzen). Hier werden wir sehr freundlich begrüsst. Das Ausfüllen der Formulare bei jeder Verlängerung sei übrigens nicht mehr nötig, für die Liegezeit im Kawaihae Harbor werde nichts verrechnet und zu guter Letzt bekommen wir von der Chefin einen Kuchen geschenkt…
Wir schauen uns nur mit grossen Augen an und bedanken uns!
 
Abend
 
Socken
 
Frühstück
 
Ausguck
 
Walfamilie
 
Sprung
 
Vorsegel
 
winken
 
Spuren
 
Brandung
 
gestrandet
 
Mauna Kea
 
heisser Tee
 
-
 
Ausguck
 
Flosse
 
Landung
 
Hauptmast
 
schaukeln
 
Zuschauer
 
Abendessen