...
expand all
   
 
  Schweiz (6.05-)
 
 
  Med (4.05-06.05)
 
 
  Red Sea (2.05-4.05)
 
 
  Indic (8.04-2.05)
 
 
  Australia (6.04-8.04)
 
 
  North NZ (12.03-5.04)
 
 
  Tonga (9-11.03)
 
 
  Samoa (7-9.03)
 
 
  Line Islands (5-7.03)
 
 
  Hawai'i (11.02-5.03)
 
 

Überfahrt

  Behörden & Alltag
  Feststage
  Der Knoten
  Industriehafen
  Rückfahrt
  Hawai'i - Big Island
  Kailua-Kona
  Kamillentee
  Hilo
  Ein Jahr Hawaii
  Oahu (10.02)
 
Maui (9.02)
 
  Molokai (8.02)
 
  Lanai (8.02)
 
  Oahu (5-7.02)
 
 
  Flugreise (5.02)
   
  Abschied (5.02)
   
  Vorbereitung
   
 
   

19.01.-07.02.2003

 
Seit mehr als zwei Wochen liegt unser Anker bereits auf dem schlammigen Hafengrund vom Kawaihae Harbor. Vom starken Südwind über schönstes heisses Sonnenwetter bis hin zu heftigem Regenwetter haben wir bis anhin alle Wetterlagen geniessen können. Nur einen Schneesturm haben wir noch nicht erlebt.
Andere Bootsbesitzer im Hafen berichten uns, dass der Südwind nichts zu den normalen Trade Winds sei, die kanalisiert durch die hohen Berge über den Hafen fegen. In einer Nacht ist es dann auch wirklich so weit. Ganz plötzlich und ohne irgendwelche Vorwarnung beginnt der Wind von den Bergen her zu blasen. Nicht etwa als laues Lüftchen, sondern gleich mit Sturmstärke. Ein Blick aus dem Niedergang beruhigt uns aber: Wir sind immer noch am gleichen Ort.
Unter Deck ist vom Wind nichts zu spüren. Doch wir hören ihn. Der Windgenerator macht einen mörderischen Lärm. Der Wind wird so stark, dass der Generator in den Selbstschutz umschaltet und die Propellerflügel abbremst… Erneut wagen wir einen Blick aus dem Niedergang. Wo sind wir den plötzlich? Nicht mehr am gleichen Ort wie vorher. Der Anker hat nicht gehalten und wir befinden uns nun mitten im Hafenbecken! Wir lassen noch mehr Ankerkette über Bord gehen, so dass am Schluss fast 60m Kette bei 10m Wassertiefe im Hafen liegen. Noch immer zieht das Schiff fest an der Kette. Doch das Schiff bleibt an Ort.
Das Heulen des Windes ist unter Deck immer noch zu hören, obwohl wir den Windgenerator abgeschaltet haben, so dass die Propellerflügel nur noch ganz langsam drehen. Bei diesen Geräuschen einzuschlafen ist nicht einfach.
Heute ist Sonntag, nur gut, dass heute im Hafen nicht viel los ist. Sicher kommt auch kein Militärschiff, das im Moment genau durch uns durch müsste. Christoph ist gerade unter Deck, als ich mir den Spass erlaube zu rufen: „Es kommt ein Militärschiff". Erst jetzt blicke ich zur Hafeneinfahrt. Und was sehe ich? Ein Militärschiff mit rasanter Fahrt ins Hafenbecken kommen. Nun bricht auch bei uns an Bord Hektik aus: Ankermanöver!
An den Wochenenden ist der Hafen vor allem von Einheimischen bevölkert. Motorengeräusche von Töffs zu Wasser und zu Land erfüllen die Luft und lassen ein ruhiges Mittagessen nicht zu. Die Brandung vor dem Wellenbrecher des Hafens ist bei den Surfern sehr beliebt und somit wird der Parkplatz rege benützt. Manche stellen sogar Partyzelte auf. Der Grill ist meist auch gerade mit dabei.
Neben Vergnügungslärm am Wochenende ist in diesem Industriehafen vor allem der Lärm der Schlepper und Lastwagen zu hören. Riesige Barken werden hier be- und entladen. Ganze Schulbusse, Autos, Treibstoff aber vor allem Container werden auf- und abgeladen. Wenn der Kapitän des Schleppers nicht den Motor und die Schrauben laufen lässt, merken wir nicht viel von unseren grossen Besuchern. Lässt er aber die Schrauben drehen, wälzt er das gesamte Hafenwasser um und wir haben das Gefühl wir befänden uns auf einem Fluss. Meine Ruderpartie an den Strand ging fast von selbst. Das Zurückrudern stellte sich dann aber als um so anstrengender heraus. Ja, nach der Schwangerschaftsschonzeit ist Frau wieder selber am rudern…
Ein Ausflug an den Strand ist auch nach drei Viertel jähriger Erfahrung nach wie vor ein Erlebnis. Kein Strand gleicht dem anderen und somit können immer wieder neue Dinge entdeckt werden. Unser jetziger zeigt sich auf den ersten Blick als unattraktiv. Steinig und unsauber. Nach näherem Erkunden stossen wir aber auf etliche wunderschöne Muscheln und Korallensteine. Anina und Noemi sitzen bereits im Sand und backen Kuchen. Flache Lavasteine werden zum Herd und die gesuchten Muscheln und Steine sind unsere Weinbeeren und Marzipanrüebli, die zum Verzieren der Guggelhöpfe dienen. Zuerst müssen aber all die Muscheln und Korallen gereinigt werden…
 
Nicht nur die Muscheln und Korallen wollen gereinigt werden. Auch wir möchten wieder einmal den Schweiss von unseren Körpern waschen. Doch an Bord haben wir nur eine kleine Solardusche, deren Inhalt nicht sehr weit reicht.
An der gegenüberliegenden Pier finden wir einen Wasseranschluss. Sogar eine Dusche ist vorhanden. Voller Freude packen wir am Nachmittag unsere Rucksäcke mit unseren Waschutensilien. Doch leider trügt der Schein der Dusche. Irgendwo ist die Zuleitung gebrochen und Wasser fliesst darum keines. Nach Auskunft eines Einheimischen werden sie aber in den nächsten Tagen repariert… Es gibt in der Nähe aber noch eine andere Freiluftdusche und so wechseln wir zum Platz bei den Surfern.
Es ist von Vorteil, diese aber nur Vormittags und bei Windstille zu benutzen. Ansonsten lässt einem der Wind fast erfrieren und bereitet einem Mühe, wirklich unter dem Wasserstrahl zu stehen. Immer wieder trägt er diesen nämlich vor und zurück. Die Kinder unter diesen Umständen zu duschen, lassen wir bleiben. Und wieder einmal erweist sich unser schwarzer Bottich als Lösung. Nach mehreren Anläufen ist er gefüllt und die Wäscherei ist eröffnet. Unserer Jüngsten wollen wir aber ein etwas wärmeres Bad gönnen.
Mit dem gefülltem Bottich kehren wir zur PANGAEA zurück und Christoph erwärmt einen Teil des Inhaltes auf dem Herd. Drei Händepaare helfen danach, Sina im windgeschützten Cockpit zu baden. Ein köstliches Bild geben die Vier ab.
 
Beim nächsten Landgang wollen wir in der Nähe eine Einkaufsmöglichkeit erkunden. Wir haben erfahren, dass es ganz in der Nähe einen kleinen Laden geben soll. Unsere Fahrräder und den Leggero haben wir aber nicht dabei und so müssen wir den Weg unter unsere Füsse nehmen.
Zuerst geht es am Containerlager entlang und dann dem ganzen Hafengelände nach in Richtung besagtem Geschäft. Und tatsächlich, wir finden ein neueres Gebäude mit Tauchgeschäft, Souvenirshop, Lebensmittelladen und sogar Restaurants direkt hinter dem Hafen. Die Autos, die auf den Parkplätzen parkiert sind verheissen aber ein teures Pflaster.
Und so ist es auch. Für einen Apfel werden 80¢ verlangt. Ein kleiner Kübel Glace kostet $6.-! Da vergeht einem die Lust auf Eis schlagartig. Deshalb schauen wir uns im Laden nur um. Gekauft wird nichts. Weiterhin leben wir also von unseren Vorräten.
 
An einem Sonntag kommt die Familie Aegler zu uns auf Besuch. Wir wollen versuchen auf einem Segelausflug einige Wale und Delphine zu Gesicht zu bekommen. Wir sind nicht die einzigen, die auf diese Idee gekommen sind und so verlassen wir fast gleichzeitig mit einem anderen Segelschiff den Hafen.
Wir fahren Richtung Süden aufs offene Meer hinaus. In der Ferne erblicken wir tatsächlich immer wieder die Fontäne eines Wales. Doch in unserer Nähe lässt sich keiner blicken. Den Kindern wird dieses Ausschauhalten zu langweilig und sie widmen sich ihren eigenen Spielen oder schlafen unter Deck.
Einmal mehr staune ich, wie schnell auf dem Wasser die Zeit vergeht und so machen wir uns auf den Rückweg in den Hafen. Danny hat das Steuer übernommen und Christoph hantiert mit den Segeln. Da fragt Danny plötzlich, was das dort in der Ferne sei. Niemand reagiert auf seine Frage. Im nächsten Moment befinden wir uns mitten in einer riesigen Delphin-Schule. Überall sind die Tiere zu sehen und einige springen sogar voller Freude aus dem Wasser. Wir ändern unseren Kurs und begleiten die Delphine ein Stück auf ihrem Weg. So schnell wie sie aufgetaucht sind, verschwinden sie auch wieder.
Ein gemeinsames, feines Z'Nacht rundet diesen Segelausflug ab. Im Gespräch tauchen immer wieder die Delphine auf. In den Gedanken der Kinder und auch in den Gedanken uns Erwachsener haben sie einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Es ist wunderbar, diese Tiere in Freiheit zu erleben.
 
Nicht alle Tage verbringen wir natürlich mit Ausflügen ans Land und Segelausfahrten, sondern wir wollen PANGAEA für die Weiterreise vorbereiten. Auch wollen wir endlich die Arbeiten in Angriff nehmen die schon länger anstehen. In der Kailua-Bay war es aber einfach zu ruppig und zu wellig um diese auszuführen. So ertönen auf unserem Schiff die verschiedensten Arbeitsgeräusche. Es wird Rost geklopft, gesägt, genäht, gebohrt, gemalt, und, und, und. Zwischendurch ertönt natürlich auch das Hungergeschrei unserer Sina.
Bei einigen kleinen Luken sind unschöne Rostspuren zu sehen. Aus diesem Grund demontieren wir zwei von ihnen. Als wir eine der Luken losschrauben, zerbricht der Kunststoff-Rahmen. Was nun? Das Plexiglas, das wir noch an Bord haben ist viel zu dünn und würde sich verformen… Hatten wir nicht das alte Lukenglas der Bugkoje aufbewahrt? Wenn die Schrauben versenkt werden, könnte es funktionieren. Die Badeplattform wird zur Werkstattbank. Die Dicke des Bugkojenglases lässt das Stichsägeblatt zu heiss werden, so dass das Plexiglas schmilzt. Kühlung ist die Lösung. Eine kleine Flasche, die wir sonst für unsere Kerosin-Lampe brauchen, wird mit Wasser gefüllt und dient als Kühlmittelspender. Nun kann der neue Rahmen fertiggestellt werden.
Auch die Ankerwinsch bekommt eine Generalüberholung. Wir haben uns schon oft darüber geärgert, dass der Anker bei einem Ankermanöver nicht von selbst ins Wasser plumpst. Die Ankerwinsch bremst die Kette so stark ab, dass wir jedes mal die Kette von der Trommel nehmen müssen, damit der Anker fällt. Das ist sehr gefährlich und ich habe mir schon deftig die Finger eingeklemmt.
Christoph nimmt sich diesem Missstand an und demontiert die Ankerwinsch. Nur achtgeben, dass kein Teil ins Wasser fällt. Ohne unsere Ankerwinsch wären wir aufgeschmissen, denn sie vermag die Ankerkette und auch den schweren Anker ohne Probleme aus der Tiefe zu ziehen.
 
Die Tage vergehen wie im Flug. Es kommt durchaus vor, dass wir für ein, zwei Tage nicht an Land gehen. Was machen die Kinder in dieser Zeit? Wird die PANGAEA nicht zu einem Gefängnis für sie?
Überhaupt nicht. Anina und Noemi können sich sehr gut beschäftigen. Wichtigstes Spiel ist im Moment natürlich „Baby sein". Einmal ist Noemi das Baby, ein anderes Mal ist Anina das Baby. Da wird gestillt, gewickelt, gesungen, gekrabbelt und „geschlafen".
Ist den beiden Mädchen dieses Spiel verleidet, dann kommen sie zu uns Erwachsenen und „helfen" uns bei unserer Arbeit. Am aller liebsten helfen sie beim Kochen. Da können immer so feine Sachen genascht werden. Ein böser Blick und eine Schelte von Mami oder Papi ist da gar kein Hinderungsgrund, die Finger schon wieder in die Teigschüssel zu stecken.
Auch ihren eigenen Kochherd aus einer alten Kartonschachtel nehmen sie oft hervor. Die gefundenen und gewaschenen Muscheln und Korallen vom Strand dienen auch hier wieder als Essenszutaten. Wer hat Lust auf feinen Korallen-Blumenkohl?
 
Hafen
 
Kuchen
 
Kochen
 
Steg
 
Nachtarbeit
 
Dusche
 
Noemi
 
Aegler
 
Sprung
 
Rost
 
Rostklopfen
 
Nähen
 
Werkbank
 
Reinigen
 
-
 
Babyspiel
 
Mündschi
 
Fernblick
 
Sandküche
 
Abbruch
 
Muscheln
 
Losmacher
 
Container
 
Anina
 
Sina-Bad
 
Ausguck
 
Delphine
 
Reinigung
 
Mischen
 
Rostklopfen
 
Kühlen
 

Revision

 
Skip & Crew
 
Sina
 
Naschen
 
Ruhe