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18.1.2004 / 10.2.-18.2.2004

 

16. Januar 2004: In aller Herrgottsfrühe geht der Wecker in Wädenswil los. Tagwache um 03.30 Uhr ist selbst für einen Frühaufsteher kein Pappenstiel. Aber um 07.00 ist ja im Flughafen Kloten mit der „Swiss“ Start zur Weltreise mit Bea und Matthias. Und dieser Start gelingt uns allen gut, mit einer kleinen Verspätung von gut 30 Minuten geht’s ab nach London. Von dort führt die Reise über Los Angeles mit der Air New Zealand nach Neuseeland, Flug Nummer 1. Was erwartet uns wohl am 18. Januar morgens vor 7 Uhr in Auckland? Ein erstes Wiedersehen mit Christoph und seiner Familie ist auf dem Flughafen geplant. Und tatsächlich. Wer guckt da durch die Scheiben der Ankunftshalle? Anina, Noemi, Sina, Susan und Christoph, alle sind sie da und strahlen mit der Morgensonne um die Wette. Die Begrüssung in der Halle ist herzlich, denn seit Mai 2002 haben wir uns ja nicht mehr gesehen und Sina, die da schon wieselflink im Vierradantrieb durch die vielen Beine huscht, sehen wir zum ersten Mal. Die kleine Hawaianerin hat sich prächtig entwickelt. Es folgen zwei schöne Stunden. Erinnerungen werden ausgetauscht und Pläne für die gemeinsame Woche ab dem 10. Februar geschmiedet. Nur zu schnell vergeht die Zeit und unsere Reise geht weiter nach Queenstown auf der Südinsel von Neuseeland.

 
Und nun schreiben wir Dienstag, den 10. Februar. Am frühen Nachmittag sind wir von Huntly, wo wir für zwei Nächte bei einem Bauern einquartiert waren, über Hamilton - Cambridge in Tauranga eingetroffen. Hier, beim Schwager und Onkel Sigi und seiner Frau June sind wir nun für acht Tage Gast, an der biblischen Adresse 13 Tekoah Place im Stadtteil Judea. Das Wiedersehen ist herzlich. Vor gut 15 Jahren sahen wir uns das letzte Mal. Und hier werden wir nun auch viele schöne Stunden mit Christoph und seiner Familie erleben. Gegen 16 Uhr fahren wir zum Marine Hafen. Dort hat Christoph sein Boot „aufs Land gesetzt“ und führt die nötigen Reparaturen aus: Elektrische Anlage neu verkabeln, diverse Malerarbeiten im Innern der Yacht, neue Stahlseile für die Abspannung der Masten und vor allem das Boot aussen abschmirgeln und neu malen. Als wir ankommen sitzt Christoph auf gut halber Höhe am vordern Masten und montiert den Radarreflektor. Es gibt eine herzliche Begrüssung. Die Kinder haben uns schon lange erwartet und selbst die kleine Sina strahlt über das ganze Gesicht. Anina ist natürlich bald bei ihrem Götti Matthias so richtig daheim.
 
Den folgenden Tag nehmen wir etwas ruhiger. Mit Anina und Noemi spaziere ich dem Strand entlang und wir beobachten die Fähre, die da zwischen dem Hafen und einer Insel hin – und herpendelt. Aus der Schiffsküche der Pangaea duftet es lecker. Susan hat ein feines Mittagessen zubereitet - Am Nachmittag dürfen wir bei Freunden von Sigi und June eine Kiwi-Plantage besuchen. Für uns ist es interessant einmal von Fachleuten zu hören, wie solche Plantagen entstehen, wie sie gepflegt werden, wie arbeitsintensiv das Schneiden der Bäume und dann das Ernten ist. Dass es auf fünf bis sieben weibliche Bäume ein männliches Exemplar braucht, war auch für uns neu. Oder wer weiss schon, dass die Kiwi ein Importgewächs ist, das von der chinesischen Stachelbeere abstammt? Sie wurde übrigens erst Ende der 1940er Jahre als kalorienarmer Fruchtlieferant entdeckt – Am spätern Nachmittag umrunden wir auf einem gemütlichen Spaziergang den Mount Maunganui, der markante, Tauranga vorgelagerte, 277 Meter hohe Berg.
 
Ein grösserer Ausflug ist fällig. Unser Auto bietet genügend Platz für alle acht Manharts. Los geht’s am Donnerstag über Katikati nach Waihi Beach. Katikati ist sehenswert. Die Hauswände sind mit Gemälden geschmückt. Da tritt der Chef des Dorfes aus dem Haus, dort treibt der Bauer seine Schafe auf die Weide und die Kinderschar der Schule ist ebenfalls auf einer Hauswand verewigt. - Der fast unendliche Sandstrand in Waihi Beach lockt zu einem Spaziergang, zum Sammeln von Muscheln und Schnecken oder einfach zum Träumen. Der einsetzende Regen zwingt aber dann zum Abbruch. Wir besuchen trotz der Nässe die Anlagen der Goldgräbermine, die im Betrieb ist und in nächster Zeit massiv erweitert wird. Die Unentwegten unter uns steigen im strömenden Regen zum Absperrzaun hinauf. Die Kinder und natürlich der Grosspapi bleiben am „Schärmä“. Später wird uns dann in einem kleinen Film der Werdegang dieser Goldmine vorgeführt. - Nach einem guten Mittagessen in Waihi, dem alten Goldgräberdorf, geht’s zum Bahnhof der historischen Bahn nach Waikino. Die Fahrt wird trotz des Regens zum Erlebnis für uns alle, vor allem aber auch für die Kinder. Das Züglein, eine Diesellok mit zwei Wagen, hötterlet gemütlich über die Kapspur (1067mm) und lässt einem genügend Zeit, die Umgebung zu betrachten und die Gleisanlage kritisch zu begutachten. Der Zustand des Schotterbettes ist schon nicht grad über alle Zweifel erhaben. Im Bahnhof Waikino ist ein kleines Museum entstanden. Vom uralten Koffer bis zur Loklaterne ist alles vorhanden. - Am Abend sind wir alle bei June und Sigi zum Nachtessen eingeladen. Es werden interessante Stunden, man hat sich ja so viel zu erzählen. Die drei Mädels finden es natürlich toll, dass man so lange aufbleiben darf, wenn die Grossen erst einmal mit dem Austausch von Gedanken so richtig in Fahrt kommen. – Trotzdem merken wir noch, dass der Mond falsch am Himmel hängt. „Z und A“ muss man da halt anders interpretieren.
 
Christoph hat am Vorabend unser Auto zum Hafen mitgenommen. Die gut 6 km am Morgen mit Velo und Anhänger zurückzulegen, wollen wir ihm ersparen. So holt er uns bereits nach 7 Uhr ab und los geht’s zur Coromandel Halbinsel. Eine wunderschöne Landschaft nimmt uns bald einmal gefangen. Wir erleben heute viel, vom Frühstück am Fluss bei Waikino, zum „Butterfly & Orchid Garden“ in Thames bis hin zur „Driving Creek Railway“ in Coromandel. Alles ist spannend und einmalig. Bei den Schmetterlingen und Orchideen vergisst man ob der Vielfalt der Farben die Zeit und die Bahn führt durch dichten Busch – mit Spitzkehren, engen Kurven und einer doppelstöckigen Brücke - hinauf auf eine Aussichtsplattform mit einem fantastischen Ausblick auf die Coromandel Halbinsel. Die Bahn wurde ursprünglich für die hier ansässigen Töpfereien gebaut. Das Material musste ja aus dem Dickicht herausgeholt und zu den Brennöfen gebracht werden. Hier nun waren die Kenntnisse über Töpferei von Bea sehr gefragt. – Aber auch das Mittagessen am Fluss in Coromandel Town bleibt in bester Erinnerung. Selbst ein Aal gab uns da im seichten Wasser die Ehre. - Dann ging die Fahrt weiter über einen Pass, ca. 500 m über Meer, vorbei an abgeholzten Wäldern, nach Whitianga und zu den Hot Water-Pools bei Hot Water Beach. Hier erleben wir einmal mehr Natur pur. Auf einer Länge von 60 bis 70 Meter sind direkt im Sand am Meer heisse Quellen verborgen, die nur bei Ebbe voll zur Wirkung kommen. Wir waren natürlich hier nicht allein. Etwa 300 Personen buddelten bereits im Sand an ihren Wannen, denn die Ebbe war in einer guten Stunde, so gegen 18.30 Uhr, zu erwarten. Auch Matthias und Bea stürzten sich wie wild in die Arbeit. Sie hatten grossen Erfolg beim Bau des Bassins, aber auch beim Einfangen des Muskelkaters. Beim Bau dieser „Sandbadewanne“ muss man darauf achten, dass einerseits kaltes Meerwasser einfliesst und dass man andererseits heisses Wasser erwischt. Das Wasser dringt aus dem Sand und ist so heiss, dass man sich Po und Füsse verbrennen kann. Mit dem kalten Meerwasser zusammen hat man aber eine angenehme Temperatur von etwa 35 Grad. Uns allen und vor allem den Kindern gefällt natürlich die Planscherei und sehr spät machen wir uns auf den Heimweg. In Tauranga sind wir erst gut um 23 Uhr.
 
Der 14. Februar ist ein Ruhetag. Ich bin mit Christoph am Vormittag in der Stadt unterwegs, Bea und Matthias machen Einkäufe. Das Mittagessen am Hafen von Tauranga ist einfach, aber sehr gut. Hie und da fährt eine Diesellok vorbei, auf dem Weg zum Verladebahnhof am Hafen. Das Trassee führt durch Blumenbeete und Strandwege. - Am Nachmittag werden Karten geschrieben, bis die Finger fast wund sind, denn die Clans der Balmer, Rein, Kriesi und Manhart sollen Karten mit einer einmaligen Unterschriftensammlung erhalten. - Ein gemütliches Nachtessen mit June und Sigi beschliesst den Tag.
 
Der Sonntag bringt zuerst einmal ein Bad im warmen Thermalwasser am Mount Maunganui. Die Kinder geniessen natürlich den warm/heissen Spass sehr und sind kaum aus dem Wasser zu bringen. Susan und Christoph haben uns zum Mittagessen eingeladen. Alles ist perfekt vorbereitet. Die enge Bootsküche scheint die Köchin zu Höchstleistungen anzuspornen, selbst das Dessert fehlt nicht. Wohl genährt folgen wir der Einladung von Anina und Noemi. Wohin geht’s wohl? Der grosse Park ist das Ziel und dort gibt es eine Gartenbahn. Wir sind Gäste der Beiden. Sie finanzieren die Fahrten aus ihrem Kässeli. Es wird ein wunderschöner Nachmittag voller Erlebnisse, trotz gelegentlicher Regengüsse. - June und Sigi öffnen für das Nachtessen eine Flasche Rosé, die wir von der Südinsel gebracht haben.
 
Rotorua und Umgebung ist das Ziel des nächsten Tages. Punkt 10.15 soll der „Lady Knox Geyser“ zum Sprudeln gebracht werden. Also, das heisst, dass wir um diese Zeit im „Wai-O-Tapu-Wonderland“ sein müssen, wenn wir das mit Seife unterstützte Schauspiel erleben wollen. Wir schaffen es und tatsächlich: Die vielen Touristen werden nicht enttäuscht. Das heisse Wasser spritzt, eben mit Seife unterstützt, gute 10 Meter hoch gegen den Himmel. Ob’s Persil oder Omo war, konnten wir nicht feststellen! Das ganze Gebiet hier ist im Grunde genommen eine Teufelsküche. Da brodelt es grün-braun-rötlich-gelb und stinkt zum Teil fürchterlich nach faulen Eiern. Der Giftcocktail enthält Spuren von Antimon, Arsen, Gold, Quecksilber, Schwefel und Silber. Es gibt Sinterterassen und einen orange/grünlichfarbenen Champangerpool. (Prosit!) Wir sind in einem Zentrum der Vulkantätigkeit und überall „schwefelt, nebelt und stinkt“ es. Nach gut drei Stunden verlassen wir die unwirtliche und doch so interessante Gegend und fahren zurück nach Rotorua, zum Picknick am See. Zwei Wasserflugzeuge warten auf Passagiere. Schwarze Schwäne und natürlich Möwen beleben den Hafen. – Die Heimfahrt geht über Rotoehu. Dort in der Nähe entdecken wir nach drei Versuchen eine heisse Quelle, die „Soda Springs“ oder Hot Water Springs“ genannt wird. Der kleine Fluss am Waldrand sieht ganz normal aus, so zwischen fünf und zehn Meter breit, 30 bis 60 cm tief, aber eben mit etwa 36 Grad warmem Wasser. Da sind wir natürlich alle bald einmal in dieser Naturbadewanne. Selbst Sina platscht Kopfüber ins nasse Element. Das heisse Wasser strömt praktisch unsichtbar aus dem Boden einer kleinen Bucht und dürfte gegen 60 bis 70 Grad warm sein. Auf jeden Fall ergriff ich auf einem Erkundigungsgang bald einmal die Flucht, sonst hätte ich mir die Füsse verbrannt. Nach zwei Stunden planschen ging’s weiter über Otakiri – Matata zum Meer. Ein Muschelspaziergang durfte natürlich dort nicht fehlen. So gegen 21 Uhr gab’s dann noch ein „üppiges“ Nachtessen mit „Chips and Fish“. Und damit ging wieder ein erlebnisreicher Tag zu Ende. – Das ganze Gebiet um Rotorua ist ein Zentrum der Maori Kultur. Es gibt dort Ausbildungsstätten für Maori Handwerk. Das aktive Vulkangebiet, die Schwefelquellen, das heisse Wasser, alles wird in diese Kultur mit einbezogen und erhält so für die Urbevölkerung von Neuseeland einen tiefen Sinn.
 
Der 17. Februar ist Wasch- und Einkaufstag. Wir bringen unsere Kleider in Ordnung. June wäscht und bügelt. Es windet stark, so dass die Wäsche am Mittag schon trocken ist. Wir sind froh, denn morgen starten wir ja nach Fiji. – Verschiedene Einkäufe in der Stadt sind noch fällig und am Abend sind wir alle nochmals Gast bei June und Sigi. Es wird ein gemütlicher Abend, wenn auch der Gedanke an den Abschied einem nicht loslässt. Noch einmal grüssen wir den verkehrt aufgehängten Mond und lassen aber auch die vergangenen Tage Revue passieren. Mit Freuden dürfen wir feststellen, dass die kleine Sina nun schon ganz sicher auf ihren zwei Beinen steht und flink die angepeilten Ziele erreicht. Ein Sturz aufs Windelpack ist ja nicht so schlimm!
 

18. Februar, Mittwoch. Noch einmal dürfen wir mit June und Sigi gemeinsam das Morgenessen einnehmen. Christoph und Susan kommen gegen neun Uhr mit Velo und Anhänger angetrampt. Die gut sechs Kilometer mit rechten Steigungen fahren schon in die Knochen und sind schweisstreibend. Es gilt Abschied zu nehmen. Zuerst aber gibt es noch Geschenke für unsere liebenswerten Gastgeber. Dann werden die Kameras gezückt und die ganze grosse Familie mit allen erdenklichen Zusammenstellungen und Kombinationen abgelichtet. So vergehen die letzten Stunden und Minuten im Nu. Um 10.30 Uhr verabschieden wir uns von June und Sigi, von Christoph, Susan und den drei Mädchen. Anina scheint zu ahnen, dass wir, und vor allem der Götti, nun halt nicht mehr da sein werden. Wie immer bei einem solchen Abschied kommen die Fragen nach dem Wiedersehen. Vieles bleibt in diesen Momenten unausgesprochen. Möge weiterhin ein guter Stern über dem Segeltörn stehen, damit wir uns in einem Jahr gesund und heil wieder sehen.

 
Uns aber erwartet die Air New Zealand zum Flug von Auckland nach Nadi auf Fiji. Wir schlagen ein neues Kapitel unserer Reise auf, die in zehn Tagen auf dem Flughafen Kloten enden wird.
 
Hans Manhart
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