09.10 - 25.10.2002
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Endlich einmal Regen, aber muss es gleich soviel
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Honolulu zeigt sich für dieses Mal in einem
ganz anderen Licht. Nebelschwaden ziehen von den Regenwälder
her zur Waikiki-Beach und lassen jeden zweiten Touristen seinen Regenschirm
aufspannen. Der Himmel ist verhangen und lässt der Sonne keine
Chance den gefallenen Regen wieder aufzunehmen. Aus diesem Grund füllen
sich auch etliche Beiboote im Hafen mit viel, viel Wasser. Nachdem
wir unsere Luken nach der nassen
Überfahrt (Lanai-Molokai) kontrolliert, überholt und
neu abgedichtet haben, sitzen wir im Trockenen. Was uns jetzt fehlt
ist ein Butler, der uns Frischluft zufächert. Trotz geringer
Bekleidung läuft uns der Schweiss nämlich in Strömen
runter. |
Christoph und ich sind voller Elan daran, PANGAEAs
Stauräume neu zu definieren und zu optimieren. So erhält
der Wandschrank ein Zwischentablar, das Spülbecken im Badezimmer"
wird kurzerhand zum Vorratsschaft umfunktioniert und die Küche
erhält ein wenig neue Farbe und ein neues Tablar. Es macht uns
Spass, unser Schiff immer mehr nach unseren Vorstellungen einzurichten.
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Nach viel Handwerk geht es dann mit der Routenplanung
unserer Schiffsreise weiter. Wohin soll es im nächsten Frühjahr
nach abwarten der Hurrikanzeit im Südpazifk gehen? Alaska, Kalifornien
oder doch lieber in den Süden nach Bora Bora und Tahiti? |
Nein, zum jetzigen Zeitpunkt wollen wir noch nichts
verraten. Denn es kommt vielleicht doch wieder ganz anders, als wir
es eigentlich erwartet und geplant haben. Dies ist nämlich (abgesehen
von der nun beginnenden Hurrikanzeit im Südpazifik) der Grund
weshalb wir immer noch auf Hawaii verweilen
Unser Visum läuft
Mitte November ab. Der Antrag zur Verlängerung ist verfasst und
abgeschickt. In den nächsten Wochen erhoffen wir eine positive
Antwort. |
In der Zwischenzeit hat der Regen aufgehört
und sich zu einem feinen Nieseln gewandelt. Wir wollen ein wenig frische
Luft tanken und die Beine beim Radeln ausruhen. Es macht Spass, durch
knöcheltiefe Pfützen zu fahren und eine Fontäne zu
veranstalten. Dumm ist es, wenn die Geschwindigkeit nicht mit der
Länge der Pfütze übereinstimmt und man die sorgsam
in die Höhe gezogenen Beine wieder zum radeln braucht
Aber
es macht trotzdem Spass und die schwarz gespritzten Beine sind rasch
gesäubert. Auch der Leggero muss nach unserer Tour zuerst durch
die Waschanlage. |
Apropos Wäsche: Zur Zeit ist Nebensaison
in der Touristenbranche auf Hawaii und aus diesem Grund sind die Öffnungszeiten
der Hafenwäscherei stark eingeschränkt. Nur noch über
das Wochenende ist geöffnet. Was nun? Handarbeit wie in Lanai
und Lahaina? |
Nein, diesmal geht es nobler. Ich erkundige mich
beim Hafenmeister nach einer Wäscherei und erhalte eine kurze
Wegbeschreibung zur nächsten laundry. Eine Wegbeschreibung auf
englisch hat so seine Tücken und um sicher zu gehen, frage ich
lieber nochmals nach. Ich biege bei einer Hoteleinfahrt ein und erkundige
mich beim Portier. |
"No problem, we have a laundry. You can
use it". Ich soll mein Fahrrad dort in die Garage fahren und
danach den Lift zum ersten Stock benützen. |
Gut, versuchen wir es. Rasch entkupple ich den
Leggero mit einer schlafenden Anina und schlängle mich durch
den engen Hintereingang. Wie beschrieben finde ich das Waschzimmer.
Um einen Drittel günstiger, als in der letzten laundry, kann
ich meine Wäsche waschen. Als Supplement darf ich während
der Wartezeit ein kühles Bad im Swimmingpool nehmen, welches
sich auf dem gleichen Stock befindet wie das Waschzimmer. Ist das
nicht grandios? |
Nach zwei Tagen Regenwetter hat sich das Wetter
auch wieder zum besseren verändert. Bereits zum Frühstück
müssen wir das Sonnenverdeck montieren, da uns sonst nur noch
der Schweiss herunterlaufen würde. Von Schnee und Kälte
träumen wir im Moment höchstens noch. |
Christoph träumt im Moment sicher öfters
von einer Abkühlung, wenn er mit dem Velo und dem Leggero durch
die Strassen von Honolulu radelt. Brennt die Sonne vom Himmel und
der Verkehr ist mal wieder sehr dicht und laut, träumt er sicher
vom kühlen Herbstwetter in der Schweiz. Leider liegen die von
ihm angesteuerten Ziele nicht unbedingt in der Nähe von unserem
Hafenplatz. Oft kommt es vor, dass er ein gewünschtes Teil nicht
sofort erhält und dann den Weg noch einmal unter die Räder
nehmen muss. |
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Auf Maui haben wir eine Kanadische Familie kennengelernt,
die auch mit ihrem Segelschiff unterwegs sind. Diese Familie hat immer
wieder etwas von einer Cruising Permit erzählt und dass sie sich
auf jeder Insel beim Zoll anmelden und wieder abmelden müssen
Eine solche Permit haben wir nicht und beim Zoll haben wir uns noch
nie gemeldet. Warum auch? Das Schiff war bereits hier und wir sind
mit dem Flugzeug eingereist und dort durch den Zoll gekommen. Nun,
irgendwie ist uns doch nicht mehr so wohl in unserer Haut und Christoph
macht sich auf, sich beim Zoll zu erkundigen. Dort erfährt er,
dass wir gegen alle bestehenden Gesetzte verstossen haben und von
Glück reden können, dass unser Schiff nicht beschlagnahmt
wurde! Sie sähen aber von einer Busse oder Bestrafung ab, da
wir uns selber gemeldet hätten. Wir sollen uns aber in Zukunft
genau an die Vorschriften halten
Das werden wir! |
Eine Woche wollten wir eigentlich in Honolulu
bleiben. In der Zwischenzeit sind wir bereits über zwei Wochen
hier. Dafür haben wir fast alles erledigen können: Seekarten
kopieren, Schiff vom Experten überprüfen lassen, uns beim
Zoll melden, aufräumen und umräumen, einkaufen, und, und,
und. Doch nun sind wir bereit für die nächste Überfahrt.
Unser nächstes Ziel heisst: Big Island. |
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