09.10.2002
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Seit einem Monat befinden wir uns nun schon auf
Maui. Doch das nächste Ziel ist bereits definiert: Ala Wai Harbour
in Honolulu. Ja, es zieht uns zu unseren Anfängen zurück.
Eigentlich wollten wir ja nicht mehr so schnell nach Oahu zurück.
Doch wir müssen unsere PANGAEA noch einmal einem Experten zeigen.
Während unserer Vorbereitungszeit auf Oahu haben wir einige Dinge
Instand gestellt. Das Seeschifffahrtsamt in der Schweiz will nun eine
Bestätigung, dass diese Arbeiten auch wirklich erledigt sind. |
Oahu ist das Geschäftszentrum der Hawaii-Inseln
und wir haben auf Maui keinen Experten gefunden. Auch sonst haben
wir auf Oahu noch einiges zu erledigen: Seekarten kopieren, Ersatzteile
beschaffen, die Voreigner von PANGAEA noch einmal treffen, und, und,
und. Aus all diesen Gründen haben wir uns entschieden, nach Honolulu
zurückzusegeln. |
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Auf dieser Etappe haben wir sogar einen Gast dabei.
Kathrin begleitet uns von Maui nach Oahu. Für sie ist es das
erste Mal auf einem Segelschiff. |
Sie hat sich eine gute Etappe ausgesucht, denn
auf der Strecke von Lahaina nach Honolulu kommt der Wind meistens
aus achterlicher (hinten) Richtung. Mit diesem Wind werden wir sicher
den Grossteil der Strecke segeln können. |
Das Vorbereiten für eine Etappe geht immer
schneller. Wir wissen langsam, worauf es ankommt. Um 21:00 Uhr hole
ich Kathrin von der Schiffsrampe ab und wir verstauen als letzte Arbeit
unser Beiboot an Deck. Schnell wollen wir noch die elektrische Selbststeueranlage
ausprobieren. Alles anschliessen und
Sie funktioniert nicht.
Ich hatte das Ding schon einige Male auseinander genommen und eigentlich
hatte sie bei der letzen Montage einwandfrei funktioniert. Also noch
einmal alles auseinander nehmen. Der Fehler ist schnell gefunden:
Eine Lötstelle hat sich wieder gelöst. Nach einigen Schweiss-
und Löttropfen ist der Fehler behoben. Bis alles aber wieder
zusammengesetzt und montiert ist, ist es Mitternacht. |
03:30 Uhr zeigt der Wecker an, als er mich unsanft
aus meinen Träumen weckt. Es ist Zeit aufzubrechen. 70sm (Seemeile)
liegen vor uns und wir rechnen mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit
von 5kn (Knoten: Seemeilen pro Stunde). Das gibt dann also 14 Stunden
Überfahrt. Und da wir noch bei Tageslicht in Honolulu ankommen
wollen, starten wir vor der Morgendämmerung. |
Die ersten Seemeilen legen wir unter Motor zurück.
Doch als wir aus der Windabdeckung von Maui hervorkommen, beginnt
der Wind kräftig zu blasen. Wir setzen die Segel und mit berauschenden
6-7kn (Spitze: 8.4kn surfend auf einer Welle) geht es Richtung Honolulu.
Nur für kurze Zeit schläft der Wind ein. Für diese
Zeit setzen wir das Eisensegel und überbrücken auf diese
Weise die windstille Zeit. |
Kurz nach Molokai setzt der Wind wieder kräftig
ein und wir segeln bis vor den Ala Wai Harbour. Wir kommen genau zur
richtigen Zeit dort an, um die Waikiki Beach im schönen Licht
der untergehenden Sonne geniessen zu können. |
Einen Dämpfer erleben wir dann leider doch
noch: Der Motor fördert einmal mehr kein Kühlwasser. Warum
können wir beim besten Willen nicht verstehen. Schon nach kurzer
Zeit schrillt der Alarmton durch das Schiff. Doch wir befinden uns
bereits in der engen Einfahrt zum Hafen. Ich habe ein sehr, sehr ungutes
Gefühl, den Motor so lange ohne Kühlwasser laufen zu lassen.
Nimmt der Motor auch wirklich keinen Schaden? Da plötzlich verstummt
der Warnton. Was ist jetzt geschehen? Ein Blick über die Reeling:
Kühlwasser spritzt aus dem Auspuff
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Wir suchen uns einen geeigneten Platz im grossen
und verwinkelten Hafen. Wir sind überrascht ab der Hilfsbereitschaft
anderer Bootsleute. Sie nehmen uns die Leinen ab und helfen uns, PANGAEA
am Schwimmsteg festzumachen. Sind wir wirklich im richtigen Hafen?
So haben wir die Leute hier nämlich nicht in Erinnerung. Uns
freut es natürlich! |
Müde fallen wir nach diesem langen Tag in
unsere Kojen. |
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