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25.10 - 31.10.2002

 
Es ist Donnerstagabend. Wir sitzen im Cockpit und lauschen dem Wetterbericht. Leider spricht er von 10-18ft hohen Wellen und Windgeschwindigkeiten von 25-30m/ph für das kommende Wochenende. Und dann wird auch noch ein tropisches Tief (Vorläufer zu einem Sturm oder sogar Hurrikan) im Süden von Big Island gemeldet. Genau dort wollen wir hin… Was nun? Eigentlich haben wir das Schiff für die nächste Überfahrt vorbereitet, eingekauft, alles verstaut, uns beim Zoll abgemeldet und die Zahlung für den Hafenplatz auslaufen lassen. Die Windstärken sind es nicht, die uns zu denken geben. Es sind die Wellenhöhen, die sich in den Kanälen zwischen den Inseln noch verstärken können. Wir haben bei den vergangenen Überfahrten bereits Bekanntschaft mit solchen Wellen gemacht.
Unsere Abfahrt ist erst für morgen Nachmittag geplant. Vielleicht ändert sich bis dahin die Wetter- und Wellenlage noch. Wir gehen früh schlafen und geniessen die kühle und angenehme Nachtbrise.
Die Tagwache setzen unsere Kinder auf 06:00 Uhr. Wir hören schmunzelnd ihrem Gespräch zu, dass von ihren Puppen, Essen und packen handelt. Es ist schön, einfach noch ein wenig liegen zu bleiben und den schlagenden Tauen zuzuhören.
Nachdem die ersten Sonnenstrahlen durch die Luken scheinen, hält es uns Erwachsene auch nicht mehr in der Koje. Bei frisch gebackenem Brot und Ananaskonfitüre kreisen unsere Gedanken ums Wetter und um die Entscheidung der Weiterfahrt oder nicht. Gemeinsames Gebet und das nochmalige abhören des Wetterberichtes bestärkt uns darin, die nächsten Tage in Honolulu zu bleiben.
Ich staune einmal mehr über unsere Zeitrechnung. Aus dem geplanten raschen Aufenthalt auf Oahu sind nun bereits drei Wochen geworden. Eine Zeitdauer, die in der Schweiz für mich Ferien von einem halben Jahr bedeutet hätten, verfliegen hier in Windeseile. An den Uhren kann es wohl nicht liegen, die laufen mit derselben Geschwindigkeit. An der Arbeitsgeschwindigkeit wohl eher. So haben wir in Lahaina auf unsere neue Reeling sage und schreibe eine Woche gewartet, nachdem der Handwerker uns zugesichert hatte, er schweisse sie gerade am nächsten Tag…
Andere Länder, andere Sitten. Das ist einerseits spannend und bedeutet Vielfalt. Auf der anderen Seite heisst es aber auch unsere Einstellung gegenüber unserer Heimat zu überdenken. Wir realisieren, dass uns unsere Herkunft auch in den kleinsten Dingen geprägt hat. Plötzlich werden Dinge geschätzt, die zuvor alltäglich und selbstverständlich gewesen sind: Pünktlichkeit, Sauberkeit, Essgewohnheiten, etc.
Bei uns auf dem Schiff ist die Kassettenhöreuphorie ausgebrochen. Vor unserer Abreise habe ich Anina noch einen Kinderkassettenrecorder auf dem Flohmarkt gekauft. Diesen habe ich ihr für die nächste Überfahrt aus der „Reservebeschäftigungskiste" herausgenommen, da meine Anzahl neuer Fingerverse begrenzt ist.
Anina zieht sich nun oftmals zurück und hört fünf, sechs, siebenmal dieselben Passagen einer Kassette durch. Momentan ist gerade die Zookassette von den Schlieremer Kindern an der Reihe. Durch den Tag summt Anina dann immer wieder mal Bruchstücke daraus. Für Noemi ist vor allem der Apparat das wichtige Objekt. Kassette rein und wieder raus, Deckel auf und wieder zu, spulen, und was hat es da für ein braunes Band? Das lässt sich sogar verlängern… Auch mich hat das Kassettenhören angesteckt und ich geniesse in ruhigen Minuten die mitgenommenen Hörspiele. Schade haben wir in diesem Punkt gespart haben.
 
So vergehen die Tage in Honolulu wie im Fluge. Wie wir dem Wetterbericht entnehmen können, hat sich das tropische Tief tatsächlich zu einem Sturm entwickelt und hat den Namen „Huko" bekommen. Huko zieht aber an den Hawaii Inseln vorbei, ohne gross Einfluss auf das Wetter hier zu nehmen. Dafür hat ein im Norden tobender Sturm grosse Wassermassen in Bewegung gesetzt, die nun in Form von hohen Wellen (15-20ft) auf Hawaii treffen. Wir sind froh, begegnen wir diesen Wellen nicht auf dem Meer.
Für die nächsten Tage ist nun der Wetter-, Wind- und Wellenbericht sehr gut und wir machen alles bereit für die Überfahrt nach Big Island.
 
Durstig
 
Crew
 
Hoch
 
Abendrot