oder der Tag mit undichten Luken und fliegenden Büchern...
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20.08.2002 |
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Gestern haben wir uns entschieden. Wir wollen Lanai verlassen und
uns der nächsten Insel annehmen: Molokai.
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Dieser Segelschlag soll bei einer Distanz von
20sm gute vier Stunden dauern. Wir rechnen immer mit einer durchschnittlichen
Geschwindigkeit von 5sm/h. |
Natürlich haben wir auch den Wetterbericht
eingeholt. Der verspricht eine recht ruhige Fahrt nach Molokai: |
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CHANNELS BETWEEN THE ISLANDS 6 PM HST SAT AUG
17 2002 CAUTION IS ADVISED DUE TO MARGINAL WIND AND SEA CONDITIONS
TONIGHT EAST WINDS 25 KT. SEAS 6 TO 10 FT. SUNDAY THROUGH MONDAY EAST
WINDS 25 KT. SEAS 6 TO 10 FT. TUESDAY THROUGH THURSDAY EAST WINDS
20 KT. SEAS 6 TO 10 FT. |
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Um 12:00 Uhr, nach einem feinen Zmittag, lichten
wir den Anker und verlassen den Kaumalapau Harbor, wo wir über
eine Woche geankert haben. Unter Motor nehmen wir Kurs auf Molokai.
Noch befinden wir uns auf der Lee-Seite (windabgewannte Seite) von
Lanai. Wind hat es nur ganz wenig und das Meer ist fast spiegelglatt.
Doch wir nähern uns immer mehr dem Ende von Lanai. Auf der Wasseroberfläche
können wir schon die ersten Schaumkronen entdekcken. Auch der
Wind hat kräftig zugelegt. Ich bin froh, habe ich auf Susan gehört
und nur das kleine Vorsegel gesetzt und nicht alle Segel, die wir
auf unserem Schiff zur Verfügung haben. |
Plötzlich sind wir mitten drin. Die Wellen
werden immer höher. Zwei bis drei Meter sind sie hoch und sehr
steil. Immer wieder will eine Welle nicht mehr im Meer weiter wandern,
sondern sucht sich Zuflucht in unserem Cockpit. Gar nicht zu meiner
Freude, denn wir werden nass dabei und beginnen zu frieren. Der Wind
hat in der Zwischenzeit fast Sturmstärke (6-7 Bft) erreicht und
ich wünsche mir das Ziel herbei. Das GPS berechnet noch zwei
Stunden Fahrzeit... |
Das Steuern des Schiffes ist gar nicht so einfach
bei den Wellenbergen. Den direkten Kurs zum Zielhafen kann ich schon
lange nicht mehr steuern. Wenn ich das mache, dann kommen die Wellen
genau von der Seite. Zwei, dreimal hat uns eine Welle so erwischt.
Das Resultat: Alles Nass im Cockpit, Bücher die im Salon herumfliegen
und natürlich genau unter der undichten Luke im Salon landen. |
Anina sitzt ganz still in einer Ecke des Cockpits.
Noemi hat es nach ihrem Mittagsschlaf auch an die frische Luft gezogen.
In ihrer Koje wird es immer wieder nass, da die Luke nicht ganz dicht
ist. Ihr machen die Wellen überhaupt nichts aus. Sie kann bei
den grössten Wellen lachen und freut sich schon auf den nächsten
Wellenberg. Und ich? Ach, wo ist blos der nächste Hafen oder
Ankerplatz. |
Zwei Stunden mit den Kindern im Cockpit zu sitzen
und nichts gross unternehmen zu können ist nicht einfach. Doch
Susan schafft auch das. In der Zwischenzeit lenkt der Skipper das
Schiff durch die Wellenberge . Pflatsch, hat der wieder eine nasse
Salzwasserdusche erwischt. Es ist kaum zu glauben, doch ich friere
ganz fest und wünsche mir eine heisse Dusche. Hoffentlich hat
es das im nächsten Hafen. |
Dann endlich mache ich die zwei Einfahrt-Tonnen
unseres Zieles aus. Nun ist es nich mehr weit. Auch der Wind ist nicht
mehr gar so stark. Doch das scheint nur so, da er nun von hinten auf
unser Schiff trifft. |
Das Ankern im Hafen bereitet
uns schon keine grosse Mühe mehr. Nun heisst es das Chaos im
Schiff wieder aufräumen und etwas für die hungrigen Mäuler
herbei zu schaffen. Sobald es nämlich nicht mehr schaukelt,
haben unsere Kinder hunger...
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Ich bin froh und dankbar, ist
diese Überfahrt vorbei. Hoffentlich wird es nicht immer so
sein.
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