24.07-07.08.2003
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In unserem Salon liegen zwei grosse Säcke
mit schmutziger Wäsche bereit und auch alle Bettwäsche und
die Bezüge der Salonkissen haben nach unserem Aufenthalt auf
Tabuaeran und unserer Überfahrt eine Reinigung nötig. Ganz
in der Nähe der Dingi-Anlegestelle ist eine Wäscherei und
in den ersten Tagen nach unserer Ankunft verbringen wir sehr viel
Zeit hier. Jede der Maschinen schluckt drei Quarters (1 Quarter sind
25 Cents) und wir verbrauchen eine ganze Menge davon. |
Die Idee, die Wäsche an der Leine auf dem
Schiff zu trocken, lassen wir schon nach dem ersten Tag fallen. Es
regnet in Pago Pago immer wieder. Ein Berg hat sogar den Namen Rainmaker"
und er macht seinem Namen alle Ehre. Ein Blick in seine Richtung und
schon sehen wir die nächste Regenwand auf uns zukommen. Oft reicht
die Zeit nicht mehr aus, um alle Luken zu schliessen und die Sitzkissen,
die auf Deck zum Trochnen ausgelegt waren, sind wieder feucht. Aus
diesem Grund trockenen wir unsere Wäsche in den Trocknern der
Wäscherei. Auch diese schlucken gierig unsere Quarters. |
Nach fast einer Woche in Pago Pago befinden wir
uns immer noch am Check-In-Steg, längsseits einer 56 Fuss (17m)
Yacht aus New Zealand. Und zwischen diesem Schiff und dem Anlegesteg
liegt ein etwa 30 Meter langes, dreimastiges Segelschiff ebenfalls
aus New Zealand. Für uns ist es auf diese Weise sehr viel einfacher
an Land zu gelangen, als jedesmal in das Beiboot zu steigen und an
Land zu paddeln. Eigentlich hätten wir gleich nach dem Einklarieren
vor Anker gehen sollen, doch die Hafenbehörde hat uns erlaubt
noch eine Weile längsseits der ALVEI, dem Dreimaster, zu bleiben.
Wie lange wohl? |
Eine Reihe weiterer Arbeiten warten auf unserem
Schiff. Wir müssen die zwei Vorsegel nähen und natürlich
das gerissene Gross-Segel. Dieses bereitet uns am meisten Kopfzerbrechen.
Können wir diese langen Risse wirklich mit unserem Reparaturband
flicken? Es bleibt uns nichts anderes übrig, denn wir haben erfahren,
dass es hier in Pago Pago keinen Segelmacher gibt. Doch für die
Reparatur der Segel sollte es einmal für einen Tag nicht regnen
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Weiter haben wir einige defekte Geräte an
Bord, die wir gerne reparieren oder austauschen lassen wollen. All
diese Firmen befinden sich auf dem US Festland. Mit American Samoa
befinden wir uns also an einem idealen Ort, um diese Teile abzuschicken
und auch wieder zu erhalten, da American Samoa am US Postsystem angeschlossen
ist. Leider ist eines der defekten Teile unser Funkgerät. Wir
haben erfahren, dass eine Reparatur möglich wäre, doch wir
müssten das Gerät in die Schweiz senden, was viel zu lange
dauern würde. Wir beschliessen ein neues Gerät zu bestellen,
was natürlich ein grosses Loch in unsere Reisekasse schlägt. |
Ohne Funkgerät können wir keine Emails
mehr vom Schiff aus empfangen und verschicken. Wir suchen uns darum
einen guten Internetzugang. In der Bibliothek von American Samoa finden
wir diesen Ort. Hier können wir gratis eine halbe Stunde im Internet
surfen. Wenn niemand auf einen Computer wartet, können wir sogar
länger an der Station bleiben. |
Wir haben schon auf unserer Fahrt von Tabuaeran
nach American Samoa Kontakt mit den meisten Firmen aufgenommen, damit
diese von den defekten Geräten Kenntnis haben. Doch nun beginnen
die Probleme. Alle Firmen wollen die reparierten oder ersetzten Teile
nicht mit der normalen Post verschicken. Sie wollen UPS, FEDEX oder
DHL verwenden und verlangen dafür eine physikalische Adresse.
Wir haben hier aber nur die postlagernde Adresse der staatlichen Post.
UPS, der bevorzugte Versanddienst der Firmen, ist in AS nicht vertreten
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Mit jedem Email vergeht erneut ein kostbarer Tag,
welcher ungenutzt verstreicht. Wir haben nämlich nur eine Aufenthaltsbewilligung
für 30 Tage erhalten. Dazu kommt, dass wir jedes Mal in die Bibliothek
fahren müssen um unsere Emails zu lesen und zu beantworten. |
Endlich können wir den defekten Inverter
abschicken. Die Firma hat uns den Versand des Ersatzgerätes bestätigt.
Die Herstellerfirma des Watermakers entschliesst sich ebenfalls, uns
eine neue Membrane mit der normalen Post zu senden. Am einfachsten
ist die Bestellung des neuen Funkgerätes. Hamradio Outlet auf
dem Festland wickelt unsere Bestellung zügig ab und sendet uns
das Funkgerät Express mit der normalen Post nach Pago Pago. |
Als schlimmste Firma entpuppt sich Garmin. Unser
kleines GPS hat erneut einen Defekt und wir wollen es zur Reparatur
auf das Festland schicken. Fast täglich geht ein Email zu Garmin
und eines zurück. Die Firma macht nicht den Eindruck einer international
tätigen Gesellschaft. Ihre GPS werden scheinbar nur in den Staaten
verwendet und verlassen nie das Festland der USA. Ich muss Garmin
doch tatsächlich darüber aufklären, das AS ein Teil
der USA ist. Doch auch hier beisse ich auf Granit, als ich das reparierte
Gerät mit der normalen Post zurückerhalten will. In den
USA ist es üblich, dass man für ein defektes Gerät
im Voraus eine sogenannte RMA Nummer bekommt. Erst dann kann oder
soll man das Gerät an die Reparaturabteilung der Firma senden.
Bei Garmin reisst mir irgendwann der Geduldsfaden. Ich sende das Gerät
ohne diese Nummer und bin nun gespannt, wie Garmin darauf reagiert. |
Bei unserer ersten Fahrt in den Spital haben wir
bereits Bekanntschaft mit den lokalen Bussen gemacht. Farbenfroh,
klapprig und jeder ein Unikat zeigt bei den meisten der Tachometer
nichts mehr an. Einmal werden wir Augenzeuge wie ein Bus abgeschleppt
wird. Eines der vorderen Räder ist um 90° nach aussen geknickt...
Ob es wohl zu schnell in die Kurve gefahren ist? Der Transport mit
ihnen ist aber sehr günstig. Gratis zur Beförderung erhält
man auch noch einen Einblick in die lokale Musikszene. Über die
Lautstärke der Musik liesse sich diskutieren
Nur eines würden
wir gerne wissen: Stecken sich die Samonaner ihr Münzgeld in
die Ohrmuscheln, um ein gewisse Schalldämpfung zu erhalten? |
Die Busse sind umgebaute Pick-Up-Tracks, wie sie
in den USA viel zu sehen sind. Auf die Ladebrücke ist der Fahrgastraum
gezimmert und entsprechend eng und niedrig ist es in den Bussen. |
Einen Busfahrplan gibt es auf Tutuila nicht. Beim
grossen Busbahnhof neben dem Markt hält man einfach Ausschau
nach einem Bus, welcher in die richtige Richtung fährt, fragt
eventuell nach und steigt ein. Kurz bevor man an seinem Ziel ankommt
klopft man irgendwo im Bus gegen einen Gegenstand (Holz) und schon
fährt der Chauffeur an den Strassenrand. Jetzt wird auch bezahlt.
Kurze Strecken kosten meistens 50 Cents und so sind die wichtigsten
Münzen die Quarters. Wollen wir nun irgendwo unterwegs wieder
einen Bus besteigen, stehen wir einfach an den Strassenrand und winken
dem nächsten Bus zu. Dieser hält dann an, auch wenn eigentlich
gar kein Sitzplatz mehr vorhanden ist, und wir steigen ein. Die Sardinen
aus der Büchse lassen grüssen. |
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Neben all den vielen Arbeiten der ersten Woche
wollen wir jetzt endlich einmal einen längeren Ausflug mit einem
solchen Bus unternehmen. Bis zur Endstation soll es gehen. Wir haben
Glück und wir erwischen einen Bus, der seine Musik nicht in voller
Lautstärke abspielt. Nicht nur äusserlich sind alle Busse
Unikate, sondern auch die Innendekoration ist bei jedem einmalig.
Unser heutiger Bus erinnert uns mit seinem Schmuck an Weihnachten
und auf dem Ablagebrett unter der Windschutzscheibe sitzen eine ganze
Menge kleiner Spielzeughunde, die wacker mit ihren Köpfen nicken.
Bei den vielen Schlaglöchern der Strassen nicken ihre Köpfe
ohne Unterbruch. |
Jeder Bus ist hinter der Windschutzscheibe angeschrieben,
wohin er fährt. Unser ist mit Leone angeschrieben. In dieser
Richtung liegt auch der Spital. Das Gelände des Spitals liegt
aber nicht an der Hauptstrasse, sondern etwas oberhalb. Wer nun zum
Spital will, sagt dies dem Fahrer und er verlässt die Hauptstrasse,
um direkt vor dem Eingang anzuhalten. Auch heute macht unser Bus einen
Abstecher zum Spital. Dieser kurze Strassenabschnitt ist die wohl
schlimmste Strasse auf der ganzen Insel. Strasse kann man diesem Belag
eigentlich nicht mehr sagen, denn ein Schlagloch reiht sich an das
nächste. Wie ergeht es wohl einem Patienten im Krankenwagen,
der hier durchrauscht? Wenn er noch nicht bewusstlos ist, dann bestimmt
nach diesem kurzen Strassenabschnitt. |
Die Fahrt geht weiter an der Küste entlang.
Stellenweise ist die Strasse ganz schmal. Auf der einen Seite schlagen
die Wellen gegen die Uferböschung und auf der anderen Seite steigt
der Berg steil an. Ich überlege mir, ob ich auf dieser Strasse
mit dem Velo und dem Veloanhänger unterwegs sein möchte.
Bei den vielen Autos, Bussen und dem Zustand der Strassen fällt
die Entscheidung leicht: NEIN. Auf dieser Insel bleibt der Leggero
zur Sicherheit der Kinder auf dem Schiff. |
Immer weiter fährt der Bus. Schlussendlich
sind wir noch die einzigen Passagiere im Fahrzeug und der Driver fragt
uns, wohin wir den eigentlich wollen. Wir wollen nur schauen
und geniessen" ist unsere Antwort. Es schaut uns etwas verwundert
an, entschliesst sich dann aber, eine Rundtour einzuschlagen. Auf
dieser Runde steigen aber bereits wieder viele neue Passagiere zu
und unsere Furcht nach einem horrend hohen Fahrgastgeld für eine
Extratour schwindet wieder. |
Unterwegs haben wir einen grossen ACE entdeckt.
Dies ist ein grosser Baumarkt, in welchem wir sicher die einen oder
anderen Ersatzteile für unser Schiff finden werden. Zur Freude
unserer Kinder ist gleich in der Nähe ein riesiger Spielplatz.
Sie können sich für die Einkaufstour von Papa einfach nicht
begeistern und schon kurze Zeit nach dem Betreten des ACE, verschwinden
sie mit Mama zum Spielplatz. |
Eine Schwierigkeit unserer Art des Reisens zeigt
sich einmal mehr in diesem riesigen Baumarkt: Jedesmal wenn wir an
einem Ort etwas heimisch geworden sind, geht es weiter und an jedem
neuen Ort müssen wir uns wieder zurechtfinden und alles aufs
Neue suchen. Wo ist wohl dieses und jenes Teil zu finden und wie heisst
das spezielle Teil im englischen? Mit zeigen und aufzeichnen komme
ich schliesslich zum Ziel und habe am Ende des Einkaufes fast alles
beisammen. |
Endlich kommt Papa vom Einkaufen zurück.
Die Kinder und auch wir Erwachsenen haben Hunger und wir geniessen
das Picknick, welches Susan eingepackt hat. Der feine Duft von frischen
Pizzas steigt uns aber schon nach kurzer Zeit in die Nase und wir
beschliessen, uns noch eine kleine italienische Scheibe zu genehmigen. |
Müde und zufrieden nehmen wir den nächsten
Bus zurück nach Pago Pago. Die laute Musik macht Sina überhaupt
nichts aus und sie schläft in den Armen von Anina ein. Anina
ist mächtig stolz darauf und drückt ihre kleine Schwester
ganz fest an sich, damit sie nicht vom harten Bank auf den Boden rutscht. |
Ja, die Sitzbänke sind nicht in jedem Bus
gepolstert und von Aussen ist nicht ersichtlich, wie bequem die Bänke
sind. Dieses mal haben wir einen Bus erwischt, der nur blanke Holzbretter
als Sitze vorzuweisen hat. Wieviel Schlaglöcher waren es nun
vom Leone nach Pago Pago
? |
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Eine Woche sind wir nun schon längsseits
von ALVEI und plötzlich muss es schnell gehen. Von der Hafenbehörde
ist extra ein Beamter zum Check-In-Anleger gekommen, weil wir über
Funk nicht erreichbar gewesen sind. Wie lange wir brauchen, um vor
Anker zu gehen. Ich beschliesse eine lange Zeitspanne von drei Stunden
anzugeben. Warum so lange? Nun, Susan ist gerade dabei Brot und einen
Kuchen zu backen, die Kinder sind an Deck am malen und ich habe mich
den gerissenen Segeln angenommen. Doch drei Stunden sei zu lange,
da zwei Schiffe zum Einklarieren kämen. Eine halbe Stunde hätten
wir Zeit, den Steg zu verlassen. Es muss dann sogar noch schneller
gehen, da die zwei Schiffe bereits auf uns zusteuern
So verlassen
wir fluchtartig die ALVEI und suchen uns einen guten Ankerplatz. Wir
finden ihn zwischen all den anderen Schiffen im Hafen. Ob der Anker
halten wird? Wir haben von den anderen Seglern vernommen, dass der
Ankergrund nicht sehr gut sei, weil auf dem Grund des Hafens aller
mögliche Müll liegt. Über dem eigentlichen Grund des
Hafenbeckens liegt eine dicke Schicht Plastiksäcke. Die Einheimischen
und sicher auch viele Segler werfen ihren Abfall einfach in den Hafen.
Entsprechend sieht es am Ufer, auf dem Land und auf dem Wasser aus:
Überall ist Unrat und Abfall zu sehen. Wechselt die Windrichtung
treiben hunderte von Bechern, Flaschen und Büchsen über
das Wasser durch den Hafen. |
Jetzt schaukelt PANGAEA also wieder an ihrem Anker
und wir sind nun um einiges näher an der grossen Thunafabrik
und dem Kraftwerk der Insel als vorher. Der Lärmpegel der Grossdieselmotoren
und der Generatoren ist sehr hoch. Zum Glück ist von diesem Lärm
unter Deck nicht mehr viel zu vernehmen. |
Mit der Nähe der Thunafabrik ist der Geruch
(Gestank) den diese verbreitet um einiges stärker geworden. Es
verschlägt uns einige Male den Appetit, wenn wieder eine Duftwolke
über den Hafen gleitet. Am Abend ist es noch eher erträglich
als am frühen Morgen, wenn das Frühstück auf dem Tisch
steht. Der Geruch ist aber nicht permanent vorhanden. |
Es ist das erste Mal, dass wir nicht nur zwei
oder drei Fahrtenyachten in einem Hafen antreffen. Im Pago Pago Harbor
liegen über 20 Yachten vor Anker. Über Funk werden immer
wieder Neuigkeiten und Anfragen ausgetauscht und wir erfahren so,
dass praktisch alle Yachten im Hafen auf irgendwelche Teile warten
oder Reparaturen zu erledigen haben. Uns beruhigt das ein wenig, dass
wir nicht die einzigen sind, die Schwierigkeiten mit Teilen haben. |
Jede dieser Yachten ist einzigartig, so wie es
auch die Besitzer und Bewohner der entsprechenden Yacht sind. Eine
Yacht hat so viel Rum geladen, dass wir in unserem Hauptwassertank
damit füllen könnten (120 Liter). Wieder eine andere Yacht
hat einen Watermaker an Bord, der unseren Wassertank in einer Stunde
randvoll füllen könnte. |
Wir erkennen aber auch Unterschiede zwischen den
einzelnen Blauwasser Seglern. Es gibt diejenigen Segler, die wie wir
für einige Jahre unterwegs sind und dann zurück in ihre
Heimat wollen. Und dann gibt es diejenigen Segler, die ihrer Heimat
ganz den Rücken gekehrt haben und nur noch auf dem Schiff leben.
Entsprechend unterschiedlich sind zum Beispiel die Einkaufsgewohnheiten.
Die Ganzaussteiger kaufen in Mengen ein, die für uns unvorstellbar
sind. |
Über das Funknetz werden auch immer wieder
Anlässe bekannt gegeben und die Fahrtensegler treffen sich immer
wieder zu einem gemütlichen Beisammensein an Land. Ein Ausflug
an einen Badestrand stehen da auf dem Programm oder eine Besichtigung
der Thunafabrik. |
Kinder sind bei der Besichtigung der Fabrik leider
nicht zugelassen und so darf Susan ganz alleine an der Führung
teilnehmen. Ich schaue in dieser Zeit den Kindern. Ob ich dieser Bande
alleine Herr werde und was mache ich, wenn Sina nur noch nach Mama
schreit und Hunger hat? |
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Ich habe ein komisches Gefühl, als ich die
PANGAEA verlasse. Es ist das erste Mal seit langem, seit ich ohne
Kinder einen Ausflug mache. Wie laut wird es auf dem Schiff wohl schreien,
wenn ich wieder zurück bin? Nicht nur die Abwesenheit meiner
drei Töchter ist ungewohnt, sondern auch meine Bekleidung: Geschlossene
Schuhe, lange Hosen und ein T-Shirt, dessen Ärmel bis zu den
Ellbogen reichen. Diese Kleider sind Vorschrift der Thunafabrik. |
Bevor die Führung beginnt, muss ich meinen
Rucksack und den Fotoapparat abgeben. Fotografieren ist nicht erlaubt.
Zusätzlich erhält jeder unserer Gruppe ein Haarnetz und
Ohr-Stöpsel. Das Haarnetz sieht ulkig aus, besonders auf dem
Kopf von Craig, der eine Glatze hat
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Unsere Besichtigung zeigt uns den ganzen Ablauf
der Thunaverarbeitung. Die Fische werden tiefgekühlt auf den
Fangschiffen gelagert und gelangen von dort in kleinen Becken zur
ersten Verarbeitungsstelle. Einige Teile des Fisches werden hier abgeschnitten
und zu Katzenfutter verarbeitet. Der restliche, noch nicht ausgenommene
Fisch kommt in die Kocherei. Von hier stammt der üble Geruch,
den wir immer wieder auf dem Schiff zu riechen bekommen. |
Nach dem Kochen wird das Fleisch von den Geräten
getrennt und von Hand in die Büchsen gepackt. Eine Frau ist den
ganzen Tag nur damit beschäftigt die Qualität des Fisches
zu testen. Wie sie das macht? Ganz einfach, sie isst den lieben langen
Tag von dem gekochten Fisch. Ob es bei ihr zu Hause am Abend ein grosses
Stück Fleisch zu essen gibt? |
Die abgefüllten Dosen werden von einer Maschine
verschlossen und gelangen dann per Luftpost zur Packerei. |
Im Bürogebäude sind auch diverse Labors
untergebracht. Die Qualität einer jeden Fischladung wird genau
überprüft. Wenn der Fisch zu lange nicht gekühlt wurde,
entwickelt sich ein Gift und die ganze Ladung muss vernichtet werden. |
An einem Computer arbeitet eine junge Frau. Sie
hat ihre etwa vierzehn jährige Tochter mit dabei, welche wiederum
einem Baby schaut. Sie ist gerade dabei das Baby zu wickeln. Der Säugling
ist wie ein Mädchen gekleidet, doch es ist ein Junge. Craig von
der KIPONA erklärt mir den Grund dafür: Wenn in American
Samoa ein Kind das falsche" Geschlecht aufweist, dann wird
es einfach entsprechend gekleidet und erzogen. Jetzt erinnere ich
mich auch, in den Fabrikhallen viele Männer gesehen zu haben,
die sich als Frau geben. Die Erziehung der Eltern hat also Früchte
getragen und das Kind hat seine Geschlechterrolle bis ins Erwachsensein
übernommen. |
Zum Abschluss der Tour haben wir die Gelegenheit
Thunabüchsen zu kaufen. Gerne würde ich die grossen Büchsen
kaufen, doch diese sind nur für die Gastronomie bestimmt. Von
der normalen Büchsengrösse verschlingt meine Crew nämlich
sage und schreibe fünf Büchsen bei einer Malzeit. Es gäbe
übrigens noch kleinere von diesen Büchsen
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Und wie laut ist es nun auf der PANGAEA. Als mich
Craig mit seinem Beiboot beim Schiff abliefert ist alles ruhig und
Christoph ist dabei das Mittagessen zuzubereiten. Sina lacht mich
vergnügt an, als sie mich sieht, doch dann will sie nur noch
zur Mama. |
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