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An den Computer sitzen, einschalten und über ISDN oder ADSL stundenlang und mit Hochgeschwindigkeit im Internet surfen und Emails in beliebiger Grösse verschicken… Diese Zeiten sind bei uns an Bord von PANGAEA definitiv vorbei. Doch auch wir können Emails verschicken und empfangen. Einen direkten Internetzugang haben wir aber nicht. Surfen können wir also nicht, höchstens auf den Wellen am Strand…
 
Wo aber liegt der Unterschied zu einem Computer an Land? Rein technisch sieht das wie folgt aus:
 
Internetzugang an Land:
Computer
-> Modem
-> Telefonleitung
-> Provider
-> Internet
 
Emailzugang bei uns an Bord:
Laptop
-> Funkmodem (SCS PTC IIpro)
-> HF-Funkgerät (Icom ic-706mkIIg)
-> Antennenanpassgerät (SGC SG-231)
-> Antenne (Isoliertes Fall)
-> Funkwelle in der Luft
-> Antenne
-> HF-Funkgerät
-> Funkmodem
-> Computer
-> Winlink-Netzwerk
-> Internet
 
Die technische Ausrüstung ist bei uns an Bord also um einiges aufwendiger als bei einem Computer an Land. Weiter kommt dazu, dass man zur Benutzung des Winlink-Netzwerkes über die Amateurfunklizenz verfügen muss. Es gibt natürlich auch kommerzielle Anbieter, über die man per Funk Emails versenden kann. Doch wir haben uns für das Winlink-Netzwerk entschieden und die Ausbildung zum Funkamateur in Kauf genommen.
 
Nun wollen wir aber unsere Emails abschicken und sehen ob uns jemand ein Email geschickt hat.
Bevor wir an Bord überhaupt an Computer-Arbeit denken können, müssen wir die Energiekapazität der Batterien überprüfen. Ist diese zu klein, müssen wir den Laptop schon gar nicht einschalten. Doch das ist eher selten der Fall.
Unser Email-Programm heisst AirMail. Dieses Programm ist mit einem normalen Email-Programm zu vergleichen, mit welchem man vom Internet unabhängig Emails schreiben, verschicken und verwalten kann. AirMail übernimmt auch die Steuerung des Funkmodems und des Funkgerätes (einstellen der Frequenz).
Sind die Emails bereit zum verschicken, dann sehen wir im Propagation-Fenster nach, welche Station zur aktuellen Zeit auf welcher Frequenz erreicht werden kann. Natürlich haben wir unsere Lieblingsstation mit der wir Kontakt aufnehmen. Doch diese ist nicht immer erreichbar und so müssen wir manchmal auf andere Stationen ausweichen. Es ist durchaus möglich, dass die Distanz zwischen unserem Schiff und der Funk-Gegenstation bis zu 5000km beträgt!
Im Terminal-Fenster von AirMail wählen wir die gewünschte Station. Augenblicklich wird am Funkgerät die richtige Frequenz und Modulation eingestellt. Ist die Frequenz frei, kann es losgehen. AirMail versucht nun über das Funkmodem und das HF-Funkgerät mit der Gegenstation in Verbindung zu treten. Kommt eine solche zustande, dann läuft alles automatisch ab.
Die von uns vorbereiteten Email werden hochgeladen und die für uns bereitgestellten Emails heruntergeladen. Sind alle Daten ausgetauscht, beendet AirMail die Verbindung.
Spricht man an Land von einer Datenübertragung in Kilo- bis Megabyte pro Sekunde, dann sprechen wir hier an Bord von Bytes pro Minute! Die schnellste Verbindung, die wir bis jetzt mit Pactor 3 hatten betrug 14'000 Bytes/min. Die Übertragung von grossen Emails dauert entsprechend lange.
 
Es spielt gar keine Rolle, mit welcher Station wir Kontakt aufnehmen. Die an uns geschickten Emails sind bei allen Stationen verfügbar. Sobald wir die Nachrichten bei einer Station abgeholt haben, werden sie automatisch bei allen anderen Stationen gelöscht.
 
Da die Emails über Funk übermittelt werden, können sie von allen Amateurfunk Stationen auch empfangen und gelesen werden. Die Emails dürfen nicht verschlüsselt übermittelt werden und sie dürfen auch keine rechtsgeschäftliche Informationen enthalten. Dies sind Regeln, die im Amateurfunk gelten und auch kontrolliert werden.
 
Bevor wir auf PANGAEA dieses System in Betrieb genommen haben, waren wir uns über das Funktionieren nicht so im Klaren. Doch die Benutzung des Systems und die bis jetzt gewonnen Erfahrungen sind grandios! Darum: Zögere nicht, uns ein Email zu senden. Wir freuen uns darauf. Doch bitte beachte die Email-Regeln.
 
Wer noch vertieftere Infos zum Thema Kommunikation von Bord sucht, findet sie unter folgendem Link:
http://www.yacht.de/schenk/radio.html
 
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