Logbuch SY PANGAEA / Oahu |
Ala Wai Harbor |
17.05 - 01.08.2002 |
Einen besseren Hafenplatz könnten wir nicht übernehmen. Er liegt zentral, wir haben angenehme Schiffsnachbarn und auch die Sanitäranlagen liegen gleich neben dem Schiffssteg. Jeden Morgen sind wir also frisch gereinigt. |
Das Telefon befindet sich noch näher, gerade auf dem Trottoir und wir können jedes geführte Gespräch mithören. Anina benutzt das Telefon im Spiel täglich: Das Grosi muss doch wissen, was sie so alles erlebt. |
Morgens wenn langsam der Tag erwacht, laufen, joggen und flanieren die bewegungs hungrigen Leute am nahegelegenen Ala Moana Beachpark vorüber. Mir kommt es so vor, dass alles was irgendwie noch vorwärts kommt, dabei mitmacht. Tempo, Gangart, Aussehen und was mitgetragen wird, ist so verschieden, wie das Alter der Betreffenden. Der Grossvater ist dabei, wie auch der beringte Biertrinker oder der gepflegte Geschäftsmann. Die verschiedensten Gestalten und doch hat jeder ein Schmunzeln oder einen Gruss für mich und Noemi übrig. Sie sitzt vergnügt im Tragtuch und schaut dem Treiben einfach zu. |
So verschieden die Menschen, so verschieden sind auch die Fische, die wir an diesem Morgen im zum Teil trüben Hafenwasser entdecken. Der von mir am meisten bewunderte ist der Butterfly. Ein schwarz gelb weisser Korallenriff-Fisch mit ausgeprägtem, überkörperlangem Rückenschweif. Dieser Schweif tänzelt anmutig und elegant, wenn der flache Körper rasch ein Wende macht. Es sieht wunderschön aus, wenn sich eine ganze Schar zusammenfindet. Die weiteren Fischarten wollen wir auf später aufheben, wenn wir sie Dir auch bildlich mit der Unterwasserkamera zeigen können. |
So banal es auch tönt, der Kehrichtwagen fasziniert unsere Kinder gleichermassen wie die Fische und Krebse im Wasser. Ihr Spiel wird sofort unterbrochen, wenn sie sein quietschendes Anfahrgeräusch vernehmen. Es erstaunt auch uns Erwachsene, wie die Amerikaner auf ihr Abfall-Einsammlungs-System gekommen sind. Denn wenn der Wind bläst, was hier im Hafen des öfteren der Fall ist, regnet es leichten und losen Kehricht. Ein Arbeitsplatz mehr ist geschaffen, welcher die Aufgabe hat, diesen Abfall wieder zusammenzulesen |
In der laundry haben die Leute des Hafens endlich Zeit und Musse für einen Schwatz. Ja, Zeit hat man ja auch. Die Wäsche braucht nun mal ihre 30 Minuten Reinigungszeit" und das Trocknen nochmals eine Stunde. Der Rat einer jungen Frau, ich soll ja nicht die linke Maschine gebrauchen, die benötige eine Ewigkeit bis sie fertig sei, befolge ich im umgekehrten Sinn. Ich erhoffe mir davon, dass durch die verlängerte Waschzeit meine Kochwäsche doch noch ohne Bleichmittel eine gewisse Sauberkeit aufweist. Das Trocknen überlasse ich aber dem Wind. Die Spannsets sind rasch zwischen den Wanten gespannt, was eine ideale Wäscheleine ergibt. Der warme Wind erledigt den Rest. |
Unsere Ausflüge gehen oftmals zu den nahegelegenen Hotelanlagen. Das Hilton ziehen wir dabei meist vor. Wunderschöne Parkareale, ein Tierpark und drei mit Palmen umsäumte Swimmingpool geben für jeden von uns etwas her. Die ganze Anlage (mit Ausname der Pools) ist öffentlich zugänglich. Auch die verschiedensten Attraktionen die hier gezeigt werden sind meist öffentlich. So gibt es Konzerte zu besuchen, Hulatanz-Show und jeden Freitag ein Feuerwerk und, und, und |
Jeden Sonntag werden vor dem Hilton auf dem Strand Boxen und Verteiler aufgestellt und ein Gottesdienst abgehalten. Jeder Besucher setzt sich, bestückt mit einer Strohmatte, in den Sand und verfolgt so den heissen" Freiluftgottesdienst. Währenddem sich unsere Kinder im Sandspiel vertiefen, können wir der Predigt folgen, soweit wir das Englische verstehen. |
Auf dem Heimweg begegnen wir etlichen Leuten, die sich einen Strandplatz einrichten. Auto-Ladeklappen werden heruntergelassen und darauf ein Grill installiert. Überall verschwinden die kleinsten grünen Rasenflecken unter Klapp- und Liegestühlen. Riesige Kühltaschen und Kisten werden herangeschleppt. Des Rätsels Lösung für den Grossaufmarsch liegt am Datum. Es ist der 4. Juli, der Unabhängikeitstag der Amerikaner und am Abend wird deshalb ein riesiges Feierwerk abgefeuert. Wir konnten einmal mehr einfach staunen. |
© Susan & Christoph Manhart, SY PANGAEA |